Krankenkasse alarmiert Kokainmissbrauch hat drastisch zugenommen
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01. November 2024, 13:49 Uhr
Der Kokainmissbrauch in Deutschland hat nach Erkenntnissen der Krankenkasse Barmer drastisch zugenommen. Das ergibt eine aktuelle Auswertung des Barmer-Instituts für Gesundheitsforschung. Besonders Männer zwischen 20 und 59 Jahren greifen demnach zu dem weißen Pulver.
Thüringen verzeichnet einen der höchsten Anstiege von Patienten nach Kokainmissbrauch. Nach Zahlen der Krankenkasse Barmer stieg die Zahl der Betroffenen innerhalb von zehn Jahren auf fast das Siebenfache und zwar von 120 auf 810. Damit hat Thüringen den zweithöchsten Zuwachs der Bundesländer, nur übertroffen von Sachsen. Dort hat sich die Zahl auf knapp 1.000 fast verzehnfacht.
"Die enorme Zunahme an Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs ist alarmierend. Das wahre Ausmaß wird noch viel größer sein, da wir nur den Bruchteil der Betroffenen in ärztlicher Behandlung sehen", sagte die Leitende Medizinerin der Barmer, Ursula Marschall. Die aktuelle Kriminalstatistik zeige, dass die Zahl der Kokaindelikte seit 2023 um gut 27 Prozent gestiegen sei und damit einen neuen Höchststand erreicht habe.
Aufputschender Effekt
Besonders Männer zwischen 20 und 59 Jahren greifen zum weißen Pulver. "Kokain hat einen stimulierenden und aufputschenden Effekt. Deshalb wird es häufig als Leistungsdroge bezeichnet", so Marschall. In ganz jungen Jahren oder im Alter spiele Kokain hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Hier sei Kokain oft zu teuer und Cannabis weiter verbreitet. Im Alter gebe es eher einen Alkohol- und Medikamentenmissbrauch.
Bundesweit gesehen hat sich die Zahl der Menschen, die wegen Kokainmissbrauchs ärztlich behandelt werden, mehr als verdreifacht. Demnach waren es 2013 noch 19.700 gewesen - 2023 waren es etwa 65.000.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. November 2024 | 13:00 Uhr
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