Justiz Wegen Schöffin geplatzt: Neuer Anlauf für Schleuserprozess in Erfurt

09. März 2023, 17:06 Uhr

Wegen einer umstrittenen Schöffin war der Prozess gegen drei Angeklagte aus dem Ilm-Kreis im Januar geplatzt. Nun müssen sich zwei Männer und eine Frau erneut wegen gewerbsmäßiger Schleusung vor dem Landgericht Erfurt verantworten.

Am Erfurter Landgericht hat am Donnerstag ein Schleuserprozess zum zweiten Mal begonnen. Den drei Angeklagten aus dem Ilm-Kreis wird vorgeworfen, in mehr als 100 Fällen Nicht-EU-Bürger nach Deutschland eingeschleust zu haben. Zwei Männer im Alter von 43 und 61 Jahren sowie eine 38-jährige Frau sollen sich der gewerbsmäßigen Schleusung schuldig gemacht haben, sagte eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag.

Menschen über eine Ilmenauer Firma nach Deutschland geholt

Konkret sollen sie Menschen aus der Ukraine und der Republik Moldau mit gefälschten Pässen die Einreise und den Aufenthalt in Deutschland ermöglicht haben. Außerdem sollen sie ihnen Arbeitsplätze und Unterkünfte vermittelt haben.

Den Ermittlungen zufolge sollen einer der Männer und die Frau die Menschen über eine in Ilmenau ansässige Firma nach Deutschland geholt haben. Ein Teil von ihnen soll dann in einer Pension in Arnstadt gewohnt haben, die der andere Mann betrieben haben soll.

Prozess platzte wegen umstrittener Schöffin

Der Prozess war im Januar wegen einer umstrittenen Schöffin geplatzt. Die Frau hatte eine Kundgebung mit rechtsextremen Rednern organisiert. Deshalb prüft das Oberlandesgericht Jena ihre Verfassungstreue. Das Landgericht Erfurt verhandelt jetzt in neuer Besetzung gegen die drei Angeklagten aus dem Ilm-Kreis.

MDR (jn)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 09. März 2023 | 19:00 Uhr

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