In Thüringen haben die ersten Winzer mit der Ernte begonnen. Auf dem Weingut Bad Sulza begann die Lese am Donnerstag und damit rund drei Wochen früher als üblich. Laut Geschäftsführer Andreas Claus lassen die ersten Messungen auf eine hervorragende Qualität schließen. Der Zuckergehalt sei hoch. Er starte seine Lese mit dem Frühburgunder.

Auch bei Weimar wurden die ersten Trauben geerntet. Wie Sebastian Didt von der Agrargenossenschaft Gleina mit Sitz in Sachsen-Anhalt sagte, geht auch er von einer guten Qualität der Trauben aus. Die Genossenschaft bewirtschaftet in den Lagen Schöndorf, Kromsdorf und Denstedt bei Weimar nach eigenen Angaben etwa 50 Hektar.

Die Qualität hängt nach Angaben der Genossenschaft auch mit den Frostausfällen zusammen. "Dadurch, dass die Pflanze nicht mehr so viel versorgen musste, steckt sie die Kraft in die wenigen Trauben", sagte Didt. Das mache aber nicht die Ausfälle wett. Er schätze, dass nur 30 bis 50 Prozent der normalen Menge geerntet werden könnten.

Thüringer Wein: Gute Qualität, aber viel Ausfall Bildrechte: MDR/Marko Ramm

Eine einzige Frostnacht im April hatte den Weinreben massiv zugesetzt. Didt berichtete, mit Feuern und Wasserspritzen habe die Genossenschaft versucht, die Kälte zu mildern. Das habe aber nicht gereicht. 

Das Thüringer Landwirtschaftsministerium schätzte wegen der Frostnacht Einbußen bei der Apfelernte auf 87 Prozent unter dem Ertrag des Vorjahres. Bei Süßkirschen, Zwetschgen und Pflaumen lägen die Einbußen bei um 80 Prozent, bei Wein bei 60 Prozent.