Die Thüringer Landesregierung erwartet in den kommenden Wochen bis zu 25 Hilfsanträge von Thüringer Obst- und Weinbauern. Wegen eines späten Frosts im April sind weite Teile der angebauten Früchte erfroren.

Um ausgefallene Einnahmen auszugleichen, stellt die Thüringer Landesregierung bis zu zwei Millionen Euro Hilfe zur Verfügung. Ab Montag, 26. August, kann die Hilfe beantragt werden. Pro Betrieb kann allerdings höchstens die Hälfte des entstandenen Schadens ersetzt werden.

Die Thüringer Obstbauern gehen bisher von Schäden in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro aus. Sie gehen daher davon aus, dass die insgesamt zwei Millionen nicht reichen dürften. Weil schon jetzt Einnahmen aus Ernte und Verkauf von Kirschen und Pflaumen fehlen, fehlt den Unternehmen Geld. Ein Betrieb hat eine Spendenaktion gestartet, um sein Überleben zu sichern.

Ob die Bundesregierung weitere Hilfen der EU an die geschädigten Obstbauern weiterreichen kann, ist nach Angaben des Thüringer Landwirtschaftsministeriums noch unklar. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat das beantragt, bisher aber keine Rückmeldung. Eine Entscheidung werde allerdings demnächst erwartet.

Vor allem Apfelbäume hatten unter den Spätfrösten in diesem Jahr gelitten. Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Jean-Christophe Bott

Wegen vergleichbarer Schäden zahlt die EU aus der sogenannten Agrarreserve insgesamt 62 Millionen Euro an Obst-, Gemüse- und Weinbauern in Österreich, Tschechien und Polen.