Angehende Ärzte Thüringen bekommt Landarztquote - Zugang zu Medizin-Studium erleichtert
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13. Juni 2024, 13:02 Uhr
Um leichter einen Medizin-Studienplatz zu erhalten, können sich Interessierte künftig dazu verpflichten, nach dem Studium in ländlichen Regionen in Thüringen zu arbeiten. Der Landtag beschloss dafür eine Landarztquote bei Studienbewerbern. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) bergüßte das Gesetz, forderte aber eine Erhöhung der Quote.
Studienplätze der Allgemeinmedizin und Zahnmedizin werden in Thüringen künftig zum Teil über eine Landarztquote vergeben. Ein entsprechendes Gesetz wurde am Mittwoch im Landtag verabschiedet. Demnach soll es eine Vorabquote bei der Vergabe dieser Studienplätze an der Friedrich-Schiller-Universität Jena geben.
Verpflichtung zu Arbeit als Landarzt für mindestens zehn Jahre
Studierenden sollen sich künftig für mindestens zehn Jahre verpflichten, nach dem Studium als Haus- oder Zahnarzt in ländlichen Regionen zu praktizieren. Etwa sechs Prozent der Studienplätze sollen so vergeben werden. Die Abiturnote solle bei diesem Kontingent dann nicht die entscheidende Rolle spielen.
Ärztevertreter begrüßen neue Regelung
Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) begrüßt das Gesetz zur Thüringer Hausarztquote grundsätzlich. Angesichts von mehr als 100 unbesetzten Hausarztsitzen werde dieses Förderinstrument mehr denn je gebraucht, sagte die KV-Vorsitzende Annette Rommel. Sie wünsche sich aber auch, dass künftig zudem Fachärzte gefördert werden, um einem künftigen Mangel schon im Vorfeld entgegenzutreten. Außerdem müsse die Quote von sechs auf zehn Prozent erhöht werden, damit die angehenden Ärzte, die in Thüringen studieren, auch wirklich in Thüringen bleiben.
Auch für die Landesärztekammer sei die Landarztquote ein wichtiger Baustein gegen den Ärztemangel, wie der Präsident Hans-Jörg Bittrich am Donnerstag mitteilte. In der aktuellen Situation seien jegliche Ideen, die einen Beitrag zur Sicherung von Fachleuten in Thüringen leisten, willkommen, so Bittrich.
FDP kritisiert Gesetz - CDU reklamiert Erfolg für sich
FDP-Gesundheitspolitiker Robert-Martin Montag hingegen kritisierte das Gesetz. Man setze eine Idee um, die keine Wirkung zeigen werde. Der CDU-Gesundheitspolitiker Christoph Zippel sagte, das Gesetz seit überfällig gewesen. Es gebe ein strukturelles Fachkräfteproblem im Gesundheitssektor. Mit der Einführung der Landarztquote erreiche man eine Steuerung. Seiner Ansicht nach reiche die angepeilte Quote von sechs Prozent aber nicht aus. Die CDU reklamiert für sich, auf die Einführung der Landarztquote gedrungen zu haben. Ursprünglich war die Quote nur für Hausärzte gedacht, aber nun soll sie auch für angehende Zahnärzte kommen.
MDR (dpa/jn/ost)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. Juni 2024 | 20:00 Uhr
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