Drohungen und Beleidigungen Gewalt an Schulen in Thüringen nimmt zu
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18. März 2024, 15:00 Uhr
Drohungen, Beleidigungen, Gewalt: Das Klima an den Schulen in Thüringen ist rauer geworden. Auch via Handy gebe es mehr Nötigungen und Beleidigungen. Schuld sei mitunter die gesamtgesellschaftliche Lage, die sich zugespitzt habe, so das Bildungsministerium.
Die Gewalt an Thüringer Schulen hat zugenommen. Im Jahr 2023 sind nach Angaben des Bildungsministeriums 561 Körperverletzungen an und um Schulen herum gemeldet worden. Im Jahr zuvor seien nur 321 derartige Delikte verzeichnet worden, darunter 10 Verdachtsfälle.
Mehr Drohungen und Nötigungen via Handy
Mit der wachsenden Zahl der gemeldeten Körperverletzungen sei zugleich die der Opfer gestiegen: Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge 197 Schülerinnen und Schüler und 27 Lehrerinnen und Lehrer verletzt. 2022 habe es 132 verletzte Schüler und 11 verletzte Lehrkräfte gegeben. Der Anstieg der Fallzahlen sei Ausdruck der zugespitzten gesamtgesellschaftlichen Lage, erklärte das Ministerium nach einer ersten Bewertung.
Auch Drohungen, Nötigungen und Gewaltdarstellungen auf Handys haben der Auswertung zufolge im vergangenen Jahr an Thüringer Schulen zugenommen. Über die Zahl der dortigen Polizeieinsätze konnten aber keine Angaben gemacht werden.
Meldungen häufig nach eigenem Ermessen
Die erfassten besonderen Vorkommnisse an Schulen unterliegen generell einigen Einschränkungen. So basieren die Meldungen auf den subjektiven Einschätzungen der Schulleitungen und -ämtern. Zudem seien nur staatliche Schulen verpflichtet, solche Vorkommnisse zu melden. Schulen in freier Trägerschaft dagegen könnten das nach eigenem Ermessen entscheiden, hieß es. Erfasst worden seien außerdem Fälle, die sich außerhalb der Unterrichtszeit ereigneten und Taten, die von schulfremden Personen begangen wurden.
Hilfsangebot soll verbessert werden
Zum Thema Gewalt an Schulen arbeitet derzeit laut Ministerium eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe, um mit Maßnahmen auf die gestiegenen Fallzahlen zu reagieren. Denkbar sei etwa die Schärfung der pädagogischen Interventionsformen, die Überarbeitung von Notfallunterlagen, digitale Hilfsangebote für Schulen und Pädagogen oder ein verbessertes Deeskalationsmanagement. Thüringen hat rund 970 allgemeinbildende und berufsbildende Schulen.
MDR/dpa (jml)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. März 2024 | 08:00 Uhr
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