Mähdrescher bei Weizenernte
Mähdrescher bei der Getreideernte: Wegen Dauerregens bleiben sie vielerorts in Hallen oder auf den Höfen (Symbolfoto). Bildrechte: IMAGO / Arnulf Hettrich

Landwirtschaft Dauerregen stoppt Mähdrescher-Einsätze - Ernte verzögert sich

01. August 2023, 16:51 Uhr

Regen ist für die Landwirtschaft zwar erfreulich. Allerdings beklagt der Bauernverband das Wettertiming. Für Mais, Zuckerrüben oder Kartoffeln komme der Dauerregen dieser Tage zu spät. Dafür stoppt der Niederschlag die Mähdrescher-Einsätze für Getreide - zulasten der Qualität.

Angesichts des regnerischen Wetters befürchten Thüringer Landwirte Einbußen bei der Getreideernte. Wie der Bauernverband am Dienstag mitteilte, verschlechtert sich mit jedem Regenschauer die Qualität des Getreides. Das betreffe vor allem den Weizen, der in diesen Tagen gedroschen werden sollte. Derzeit würden die Mähdrescher vielerorts in Hallen oder auf den Höfen der Agrarbetriebe stehen und auf oft kurze Einsätze in trockenen Phasen warten.

Problematisch ist laut Verband besonders die Backqualität, die mit jedem weiteren feuchten Tag, die der Weizen auf dem Halm steht, abnimmt. Statt Qualitäts- gebe es dann nur Futterweizen - mit geringeren Einnahmen für die Bauern. Zudem gleiche der Handel mit Getreideprodukten derzeit einer Lotterie: Die Landwirte könnten nicht sicher sein, gute Preise zu erzielen, da diese stark schwankten.

Ungewisse Erntezeiten

Außerdem rechnen nach Angaben des Verbands viele Landwirtschaftsbetriebe wegen des Regens mit einer Erntezeit bis Mitte oder Ende August. Das sei aber nichts Ungewöhnliches, da sich die Bauern in den vergangenen Jahren auf wechselnde Zeiten haben einstellen müssen. So sei die Ernte im vergangenen Jahr stellenweise bereits Ende Juli schon abgeschlossen gewesen.

Laut Bauernverband sind nach den zu trockenen Monaten Mai und Juni die derzeitigen Niederschläge, die meist eine große Menge Wasser mitbringen, in das Erdreich einsickern und nicht oberflächlich abfließen, grundsätzlich erfreulich. Für Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln sowie Wiesen und Weiden sei das wichtig.

Diese Pflanzen hätten den Regen aber bereits vor zwei Wochen gebraucht. Der Mais hatte dieses Jahr den Angaben zufolge wegen der Trockenheit vielerorts Startschwierigkeiten. Das sei an den lückenhaften Beständen zu sehen, hieß es.

Geringere Getreideerträge als in Vorjahren

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gehen erste Prognosen von geringeren Getreideerträgen aus als in Vorjahren. Erwartet werde eine Erntemenge von 2,1 Millionen Tonnen. Das seien zwölf Prozent oder 300.000 Tonnen weniger als im Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022.

Wichtigste Getreideart in Thüringen ist Winterweizen mit einer Anbaufläche von 188.200 Hektar. In Thüringen sind in diesem Jahr 342.600 Hektar mit Getreide bestellt worden, das sind 57 Prozent der Ackerfläche.

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MDR/dpa (sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. August 2023 | 17:00 Uhr

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