Thüringer Busunternehmen fehlen immer noch Fahrer. Wie Mario König vom Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmen MDR THÜRINGEN sagte, müssten pro Jahr 300 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Nur so könnten Fahrpläne eingehalten, krankheitsbedingte Ausfälle abgefedert oder Überstunden abgebaut werden.

Die Situation sei so angespannt, dass manche Unternehmen zeitweise mit Notfahrplänen unterwegs seien oder Buchungen beispielsweise für Schulausflüge ablehnen müssten.

Der Bundesverband, nach dessen Angaben in Deutschland insgesamt fast 8.000 Busfahrer fehlen, setzt auf eine Reform der Ausbildung. Die Unternehmen in Ostdeutschland würden zunehmend Quereinsteiger und Auszubildende werben.

Den Busführerschein finanziert in der Regel das Busunternehmen - etwa 10.000 Euro pro Mitarbeiter. Um den Zugang zu erleichtern, hofft der Verband, dass Bürokratie und hohe Hürden abgebaut werden, um einen schnelleren Zugang zum Busführerschein zu ermöglichen.

Nur mit genügend Busfahrern könne auch das Angebot im ÖPNV vor allem auf dem Land ausgebaut werden, heißt es vom Branchenverband. Die Nachfrage sei da - auch durch das Deutschlandticket.

In der Pflicht sieht der Verband die Politik. Konzepte wie den integrierten Taktfahrplan gibt es - dabei sollen etwa Zug und Bus besser aufeinander abgestimmt werden. Gelder seien dafür beim Land aber nicht eingeplant, kritisiert der Verband. Dem widerspricht das Thüringer Infrastrukturministerium. Geld soll es geben - wie viel, sei wegen der laufenden Haushaltsverhandlungen aber unklar.

Mittwoch und Donnerstag diskutieren darüber etwa 170 Vertreter ostdeutscher Branchenverbände beim Mitteldeutschen Omnibustag in Halle. Auch die Verkehrswende wird Thema sein. Sie ist nach Meinung des Verbands nur mit einem verbesserten Angebot im öffentlichen Nahverkehr zu erreichen.