
Politik Machtkampf beim Thüringer BSW: Schütz zieht Kandidatur für Landesvorsitz zurück - Unterstützung für Wolf
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24. April 2025, 13:14 Uhr
Im Thüringer BSW tobt weiter ein Machtkampf. Kurz vor dem Parteitag am Samstag in Gera hat der Co-Vorsitzende Steffen Schütz erklärt, nicht mehr als Landesvorsitzender zu kandidieren. Katja Wolf dagegen erhält ihre Kandidatur weiterhin aufrecht.
Steffen Schütz hat seine Kandidatur als Co-Landesvorsitzender des BSW zurückgezogen. "Ich verzichte auf die Kandidatur am Samstag, weil wir Stabilität im Landesverband Thüringen brauchen. Ich will damit ein Zeichen an die Mitglieder und Unterstützer senden, dass es immer um die Partei und nicht um Ämter geht“, sagte Schütz MDR THÜRINGEN. Katja Wolf, die ihre Kandidatur nicht zurückzieht, habe weiterhin seine volle Unterstützung.
Schütz: Wolfs Kandidatur ist "richtig und wichtig"
Das BSW Thüringen wird somit an einer Doppelspitze festhalten. "Ich habe das Amt als Landesvorsitzender sehr gerne ausgeübt, es ist aber wichtig, dass wir an der Parteispitze auch jemanden haben, der die Parteistrukturen auf- und ausbauen kann, ohne in der Regierung zu sein", erklärte Schütz weiter. Er wolle sich hingegen weiter voll auf das Ministeramt konzentrieren und sich parteiintern um die Vernetzung mit anderen Landesverbänden bemühen.
Die Kandidatur von Wolf hält Schütz für "wichtig und richtig". Schließlich seien auch Georg Maier (SPD) und Mario Voigt (CDU) Vorsitzende in ihren Parteien. "Das BSW würde sich in der Regierung selbst verzwergen, wenn Katja nicht mehr Vorsitzende wäre", so Schütz. Außerdem habe es in den vergangenen zwei Nächten Kontakt zur Parteispitze in Berlin gegeben, um die Wogen zu glätten.
Wirsing begrüßt Rückzug von Schütz
Die von der Bundespartei favorisierte Gegenkandidatin Anke Wirsing hat den Verzicht von Schütz begrüßt. "Ich freue mich, dass er zu dieser Erkenntnis gekommen ist und jetzt Platz für jemand anderen macht."
Auf die Frage, ob sie sich eine Doppelspitze mit Katja Wolf vorstellen könne, sagte sie: "Das kommt meiner Idealvorstellung zumindest näher." Sie verwies darauf, dass die BSW-Spitze nicht paritätisch besetzt sein muss, aber auch Matthias Bickel eine Chance verdient habe.
Süßmuth will sich um Co-Parteivorsitz bewerben
Nach Angaben des BSW will sich für Schütz Gernot Süßmuth um den Co-Parteivorsitz in Thüringern bewerben. Süßmuth war einer der Thüringer BSW-Bundestagskandidaten. Er ist Musiker und erster Konzertmeister der Staatskapelle Weimar.
Am Samstag findet in Gera der Landesparteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht statt. Um den Landesvorsitz will sich auch das Duo Anke Wirsing und Matthias Bickel bewerben. Diese haben die Rückendeckung der BSW-Bundesspitze, die wiederholt den Kurs von Schütz und Wolf kritisiert hatte. In dem Gerangel um die Führungspositionen im BSW-Landesverband hatten nicht nur die Bundespartei, sondern auch BSW-Vertreter aus Sachsen und Sachsen-Anhalt mitgemischt.
MDR (ask/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 24. April 2025 | 11:00 Uhr
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