Vorgestellt Die Gesprächspartner für den MDR-Artikel "Werkstätten für behinderte Menschen"
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24. Juni 2023, 13:57 Uhr
Für den Artikel über die Situation in den Werkstätten haben wir mit sehr vielen verschiedenen Menschen gesprochen, die alle einen ganz direkten Bezug zum Thema haben. Hier stellen wir sie vor (in alphabetischer Reihenfolge):
Jürgen Borchert
Jürgen Borchert engagiert sich seit der Wende als Vater einer behinderten Tochter für die Lebenshilfe. Der Diplom-Ingenieur für Starkstromtechnik hat sich schon zu DDR-Zeiten sehr für die Förderung seiner Tochter eingesetzt. "Damals haben die Menschen in den geschützten Werkstätten hauptsächlich Nebenarbeiten für Betriebe gemacht. Beispielsweise Trabant -Scheibenwischer zusammengesteckt."
Enrico Daßler
Enrico Daßler arbeitet in einer Werkstatt für behinderte Menschen der Lebenshilfe. Dort wurde er auch in den Werkstattrat gewählt. "Ich setze mich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen ein, weil sie mir vertrauen. Sonst hätten sie mich ja schließlich nicht gewählt."
Claudia Geiken
Claudia Geiken hat Ägyptologie studiert, jetzt ist sie "Hausfrau und Pflegeperson", wie sie sagt. Sie hat drei Kinder und ihre älteste Tochter ist schwerstbehindert. Claudia Geiken engagiert sich seit vielen Jahren im Weimarer Lebenshilfe Elternverein, ist mittlerweile dessen Vorsitzende. Außerdem arbeitet sie im Aufsichtsrat des Lebenshilfe-Werkes und im Vorstand der Lebenshilfe Thüringen mit. "Wenn ich etwas bewegen will, muss ich halt mitmachen."
Katja Heinrich
Katja Heinrich ist Geschäftsführerin des Lebenshilfe Thüringen e.V. und koordiniert dort auch den Arbeitskreis Arbeit/Werkstätten. "Die Werkstatt ist schon lange keine Bastelstube mehr, wo Kugelschreiber zusammengeschraubt oder Mandalas ausgemalt werden. Dieses Bild begegnet einem aber noch oft, wenn man mit Menschen spricht."
Ronny Mantei
Ronny Mantei arbeitet seit 2005 in der Werkstatt für behinderte Menschen Altengesees, in der Einwegpaletten-Produktion und in der Tischlerei. "Bei uns in unserer Gruppe ist jeder in der Lage, jede Tätigkeit durchzuführen. Es macht Spaß, immer wieder neuen Herausforderungen zu meistern und unsere Fähigkeiten zu zeigen." Außerdem engagiert sich Ronny Mantei im Werkstattrat.
Britta Rietz
Seit Januar 2021 ist Britta Rietz Geschäftsführerin der Lebenshilfe Gera. Damit ist sie für mehr als 500 behinderte Mitarbeiter in mehreren Werkstätten verantwortlich. "Es ist immer wieder eine Herausforderung, entsprechende Arbeit und Aufträge an Land zu ziehen. Es ist aber eine sehr schöne Arbeit, weil man hier ein direktes Feedback bekommt, ob etwas gut gelaufen ist, ob es den Leuten gut geht, ob sie sich wohlfühlen."
Peter Schachtschneider
Peter Schachtschneider steht nicht nur im Werkstattrat für seine Kolleginnen und Kollegen ein, er sitzt auch im Behindertenbeirat der Stadt Gera. Er arbeitet in der Metallwerkstatt der Lebenshilfe Gera. "Ich fühle mich nicht ausgebeutet. Dass es solche Meinungen gibt, liegt hauptsächlich daran, dass die Leute nicht genau Bescheid wissen, wie das funktioniert bei uns."
Bettina Schmidt
Bettina Schmidt arbeitet seit 1985 in der Behindertenhilfe. Derzeit leitet sie bei der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein den Geschäftsbereich Eingliederungshilfe, Arbeit und Integrationsmanagement. Außerdem ist sie Geschäftsführerin des Landguts Holzdorf. Auf Thüringenebene arbeitet sie im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft "Werkstätten für Menschen mit Behinderungen" und vertritt in einigen Bereichen die Belange von Menschen mit Behinderungen auf Bundesebene. Zudem ist sie eine von drei Thüringer Delegierten in der Bundesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit Behinderungen.
Ich wünsche mir, dass jeder Mensch mit Behinderungen seinen Bedürfnissen entsprechend ein Angebot bekommt.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Selbstbestimmt | 14. Mai 2023 | 08:00 Uhr