Gesundheitssystem "Beitrag nicht verzichtbar": Jeder vierte Krankenhaus-Arzt in Thüringen aus dem Ausland
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02. April 2024, 11:47 Uhr
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Für das Funktionieren des deutschen Gesundheitssystems sind Ärzte aus dem Ausland nach Einschätzung von Fachleuten unverzichtbar.
"Ohne die Ärzte aus dem Ausland können wir unser Gesundheitswesen nicht auf dem derzeitigen Standard aufrechterhalten", sagte die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und Erfurter HNO-Ärztin, Ellen Lundershausen, der Nachrichtenagentur "dpa". In Thüringen kommt laut Landesärztekammer etwa jeder vierte Arzt in einem Krankenhaus aus dem Ausland.
Vier von fünf Ärzten aus dem Ausland arbeiten an Krankenhäusern
Nach Zahlen der Bundesärztekammer (BÄK) sind in Deutschland 64.000 Mediziner mit ausländischem Pass tätig. Fast 80 Prozent von ihnen arbeiten an Krankenhäusern. Die BÄK geht davon aus, dass sie "überproportional häufig" in kleineren Häusern und außerhalb von Ballungszentren tätig sind. Benötigt würden sie vor allem auch in ostdeutschen Flächenländern, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Henriette Neumeyer. "Dort würden sich ohne Migration von Medizinern Versorgungsangebote vor Ort reduzieren."
Welche Aufgaben haben Ärztekammern?
Ärztekammern sind für die gute medizinische Versorgung zuständig, indem sie die Berufsaufsicht von Ärzten ausüben, Prüfungen abnehmen, die Interessen von Ärzten vertreten oder Standards für Fortbildungen festlegen und diese organisieren.
200 medizinische Organisationen und Verbände haben daher die Bedeutung von Zuwanderern für das Gesundheitssystem herausgestellt. "Auf ihren Beitrag will und kann die medizinische und pflegerische Versorgung in Deutschland nicht verzichten", heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung für Demokratie und Pluralismus. In Deutschland arbeiten insgesamt rund 421.000 Ärzte in Krankenhäusern, Praxen, Forschungseinrichtungen und Behörden.
Allein in Thüringen kommt nach Zahlen der Landesärztekammer ein Viertel der Krankenhausärzte aus dem Ausland. In anderen ostdeutschen Ländern ist der Anteil ähnlich hoch. Bei der Thüringer Landesärztekammer waren Anfang 2023 rund 1.760 nichtdeutsche Mitglieder registriert. Die meisten davon kamen zu dem Zeitpunkt aus Syrien, gefolgt von Rumänien. Aus dem osteuropäischen EU-Land stammt laut Landesverwaltungsamt auch ein erheblicher Teil der Anträge auf Anerkennung.
Bei den Nicht-EU-Ländern hätten zuletzt Albanien, Kosovo und die Ukraine an vorderster Stelle gestanden. Nach Deutschland geflüchtete Ärzte haben zuletzt die zu hohen Hürden für eine Beschäftigung kritisiert.
MDR (rom)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. April 2024 | 09:00 Uhr
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