Datenschutz Sachsens Staatskanzlei soll Mastodon statt Facebook nutzen
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26. September 2023, 16:20 Uhr
Die Sächsische Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert hat der Staatskanzlei untersagt, weiter auf Facebook mit den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Diese wehrt sich juristisch gegen die Entscheidung. Jetzt bietet Juliane Hundert den Behörden eine Alternative.
Die Landesdatenschutzbeauftragte Juliane Hundert hat den sächsischen Behörden vorgeschlagen, in Zukunft den Kurznachrichtendienst Mastodon zu nutzen. Hintergrund ist die durch sie verfügte Abschaltung der Facebookseite der Sächsischen Staatskanzlei .
Mastodon
Mastodon ist ein sogenannter Mikroblogging-Dienst mit Sitz in Berlin, der 2016 von Eugen Rochko gegründet wurde. Im Gegensatz zu Diensten wie Twitter oder Facebook ist Mastodon ein dezentrales Netzwerk, bei dem verschiedene Server von Privatpersonen oder Vereinen miteinander kommunizieren.
Der zugrundeliegende Quellcode der Open-Source-Software ist frei verfügbar. Weltweit sind derzeit rund zehn Millionen Nutzer registriert.
Quelle: heise.de
Behörden könnten sich unter social.sachsen.de ein Profil für ihre Öffentlichkeitsarbeit einrichten, teilte Hundert am Dienstag mit. Dadurch wäre es möglich, datenschutzfreundlich über ihre Arbeit zu informieren und sich mit den Bürgerinnen und Bürgern auszutauschen, ergänzte Hundert. Sonstige öffentliche Stellen wie zum Beispiel Kommunen seien jedoch aufgrund der begrenzten Ressourcen von dem Angebot vorerst noch ausgenommen.
Privatpersonen können den Angaben zufolge entweder einen eigenen Mastodon-Account einrichten oder die Nachrichten auf der Plattform direkt im Browser lesen.
Hundert: Mastodon ist datensparsam und nicht-kommerziell
Der Kurznachrichtendienst Mastodon gilt nach Aussage Hunderts nicht nur bei IT-Expertinnen und Experten als datensparsame und nicht-kommerzielle Alternative zu Facebook und X, ehemals Twitter. "Ich komme dem Wunsch von Verantwortlichen in öffentlichen Stellen nach, die für ihre Öffentlichkeitsarbeit an einem Mastodon-Account interessiert sind, aber den Aufwand für einen eigenen Server scheuen."
Sachsen klagt indessen vor dem Verwaltungsgericht gegen die verfügte Abschaltung der der Facebookseite. Bis zum Abschluss des Verfahrens bleibt die Seite weiter online und wird zur Kommunikation genutzt.
MDR (tfr)