
Saisonstart am Stadthafen Grauer Frühling in Leipzig: Dick eingemummelt auf Bootstour
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30. März 2025, 17:12 Uhr
Frühlingshaft sind die Temperaturen zwar noch nicht ganz. Doch das hält die Leipzigerinnen und Leipziger und ihre Gäste nicht davon ab, die Stadt per Boot zu erkunden. Mit Jacke, Mütze und Schal haben sie sich ausgestattet, um einen Ausflug in die Naturidylle und die Geschichte Leipzigs zu machen.
Gefühlt sind es 9 Grad Celsius am Leipziger Stadthafen. Das hindert die Leipzigerinnen und Leipziger wie auch Gäste der Stadt nicht daran, im Bötchen auf Entdeckungstour zu gehen. Viele Fahrten sind zur Mittagszeit ausgebucht, erzählt der Bootsmann am Hafen.
Kühl zieht der Wind im Nacken. "Gut, dass ich meine dicke Jacke anhabe", sagt Jacqueline Pantel. Die 29-Jährige steht zusammen mit ihrer Schwester Vivien und ihrer guten Freundin Maya am Bootssteg. Sie seien schon gespannt auf die rund einstündige Tour mit dem Motorboot über Leipzigs Kanäle.
Wann hat der Stadthafen Leipzig geöffnet?
Der Stadthafen Leipzig hat täglich geöffnet. Gäste können Kajaks und Canadier ausleihen und die Leipziger Wasserstraßen mit den Motorbootrundfahrten erkunden.
Öffentliche Rundfahrten mit dem Motorboot:
- April-Oktober: täglich 9:45 bis 18:15 Uhr
- November-März: Mi-So 13 und 14:30 Uhr
Bootsverleih täglich geöffnet:
- März: 9:45 bis 18 Uhr
- April: 9:45 bis 18 Uhr
- Mai: 9:45 bis 19 Uhr
- Juni-August: 9:45 bis 20 Uhr
- September: 9:45 bis 19 Uhr
- Oktober: 9:45 bis 18 Uhr
Gastronomie täglich geöffnet:
- ab 22. März: 10 bis 20 Uhr
- Mai-Oktober: 10 bis 22 Uhr
Den Freundinnen Leipzig von seiner grünen Seite zeigen
"Es ist immer empfehlenswert, Leipzig von einer anderen Seite zu sehen", sagt Maya Pipke. Die Studentin aus Leipzig habe ihren beiden Freundinnen aus Nordrhein-Westfalen die Stadtrundfahrt zu Wasser empfohlen. Die drei jungen Frauen steigen ein. Die Bänke sind bis auf einen Platz belegt. Schnell noch mit aufs Boot!
Mamas on Tour mit schicken Mützen und "Ostfriesen-Nerz" ausgestattet
Im Boot sitzen auch Johanna Rudolph, Julia Dellmann und Christina Reiners aus Leer in Ostfriesland aus dem Norden Deutschlands. "Wir kommen ja vom Wasser. Da sind wir ja in unserem Element", sagt Johanna Rudolph, lacht und fügt gut gelaunt hinzu: "Das Wetter ist ja nicht so schön, aber mit Jacke und Mütze geht das. Wir haben ja den Ostfriesen-Nerz."
Wir kommen ja vom Wasser. Da sind wir ja in unserem Element.
Die drei Frauen machen sich ein entspanntes Mädels-Wochenende mal ohne Kind und Kegel, erklärt die 38-Jährige. "Wir sind die Mamas on Tour." Um den kühlen Temperaturen zu trotzen, haben sich die drei Frauen mit neuen Mützen ausgestattet, sagt Julia Dellmann. "Wir freuen uns, die grüne Seite von Leipzig zu sehen."
Tour mit historischer Zeitreise und Durchatmen im Naturidyll
Dann heißt es: Leinen los! Ruhig und gemächlich fährt das Boot durch die aufkeimende Natur. Die Bootstour entlang der Kanäle von Leipzigs Westen führt an prachtvollen Villen vorbei, von denen einige an World Disneys Traumschloss erinnern.
Vorbei geht es auf dem Karl-Heine-Kanal etwa auch an der Villa des Künstlers Max Klinger, in dem er einige seiner bekanntesten Werke schuf. Auf der Tour erzählt der Bootsführer auch von den vielen ehemaligen Industriebetrieben an den Kanälen, die diese verschmutzten. Heute sehen die Bootsgäste links und rechts der Wasserstraßen schicke Lofts in den großen Fabrikbauten aus Ziegelstein.
Leipzigs Gäste entdecken Industriegeschichte der Stadt
Die Reise in Leipzigs Historie hat auch Bernd Schlichting aus Remscheid in Nordrhein-Westfalen sehr gefallen. "Ich wusste nicht, dass hier entlang des Kanals so viel Industrie war", erklärt der 66-Jährige. Er und seine Familie seien gerade auf Städteausflug in Leipzig. Während die Ehefrau und eine seiner Töchter auf der Leipziger Buchmesse stöbern, wollen er und Tochter Lisa Leipzig per Boot kennenlernen.
Ich wusste nicht, dass hier entlang des Kanals so viel Industrie war.
Nach einer guten Stunde Fahrt zieht der Bootsmann das Seil am Stadthafen wieder fest. Bernd Schlichting und Tochter Lisa steigen ab und machen noch ein Foto am Bootssteg. Nach der Tour fühle er sich zwar etwas durchgefroren, sagt Bernd Schlichting. Aber er betont: "Das war es mir wert."
Durchwachsener Start in die neue Saison
So begeistert die ersten Bootsgäste der neuen Saison auch sind - so rosig sei der Saisonauftakt an diesem Wochenende nicht gewesen, erklärt Stadthafen-Geschäftsführer Jan Benzien.
Der Start war Okay, ganz dem Wetter entsprechend.
Bei den Kanubooten seien am Sonntag nur vier Boote gefragt gewesen, sagte Benzien. Bei den Gruppentouren sehe es ähnlich aus. Zwar seien diese zur Mittagszeit ausgebucht, doch in den Früh- und Abendstunden sei auf den Bänken noch viel Platz. Das sei für jene ein Geheimtipp, die es besonders ruhig mögen, sagt Benzien. "Es ist nicht so voll. Da bekommt man vielleicht sogar den Eisvogel zu Gesicht."
Geschäftsführer schaut optimistisch voraus
Trotz des durchwachsenen Starts schaue Benzien entspannt und optimistisch auf die neue Saison. Der Saisonauftakt sei bei vergleichbarem Wetter nicht besser oder schlechter als die vergangenen Jahre. Auch die Vorbuchungen seien ähnlich wie in den vergangenen Jahren und stellten ihn zufrieden, sagt der Stadthafen-Geschäftsführer. Die Hauptsaison starte ohnehin erst in der Osterzeit.
MDR (phb)
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