Leipzig 20 Prozent mehr Silvestereinsätze für Ordnungskräfte und Feuerwehr
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02. Januar 2024, 16:37 Uhr
Leipzig hat einen Jahreswechsel erlebt, bei dem Feuerwehr und städtische Bedienstete ein Fünftel mehr zu tun hatten als im Vorjahr. Sie mussten Krankenhäuser, Alten- und Kinderheime schützen, das Abbrennen illegaler Böller verhindern und viele kleine Brände löschen.
- Ordnungshüter und Feuerwehr hatten viel mehr Silvester-Einsätze als 2022.
- Bedienstete des Ordnungsamtes waren in 70 Kinderheimen, Kliniken und Seniorenheimen zugegen.
- Großes Dankeschön von OB Jung für alle Rettungskräfte, Polizisten und Stadt-Bedienstete.
In Leipzig ist die Branddirektion zu Silvester zu insgesamt 350 Einsätzen gerufen worden. "Eine Steigerung von circa 20 Prozent der Einsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr", bilanzierte die Stadtverwaltung. Dabei hatte es die Feuerwehr mit vielen Kleinbränden und medizinischer Versorgung zu tun.
Wie schon 2022 habe die Polizei im Bereich Connewitz nach 1:30 Uhr auch viele kleine Feuer gelöscht, um Angriffen auf Feuerwehr und Rettungskräften vorzubeugen, hieß es. Diese Einsätze würden nicht in der Statistik berücksichtigt.
Nach Brand drei Wohnungen unbewohnbar
Ein größerer Feuerwehreinsatz war laut Stadt bei einem Balkonbrand in Paunsdorf nötig, wo Flammen auf ein Dachgeschoss und den Dachstuhl übergesprungen waren. Verletzte gab es nicht, aber nach dem Löscheinsatz seien drei Wohnungen unbewohnbar. Das Sozialamt hat den betroffenen Mietern Notunterkünfte bereitgestellt.
Ordnungshüter schützen 70 Kliniken, Kinder- und Altenheime
Auch Bedienstete der Stadt und des Ordnungsamtes waren in der Silvesternacht ausgerückt. "Unter anderem wurden geschützte Gebäude wie Kliniken und Altenheime gesichert und das Verwenden von nicht genehmigter Pyrotechnik kontrolliert." Bedienstete des Ordnungsamtes seien an insgesamt 70 Standorten wie Kliniken, Hospizen sowie Kinder- und Altenheimen und zwei Kirchen zugegen gewesen, um zu verhindern, dass illegale Feuerwekrskörper abgebrannt werden.
Dabei sei festgestellt worden, dass bei Verstößen "vielmehr aus Unkenntnis als aus Ignoranz oder böser Absicht gehandelt" wurde. Die Situationen seien ohne weitere Zwischenfälle gut gelöst worden, informierte die Stadt.
Großes Dankeschön an Mitarbeiter - deutliche Worte an Anwohner
"Mehr als 350 Einsätze allein bei der Feuerwehr in der Silvesternacht – mein herzlicher Dank geht an die Kolleginnen und Kollegen der Branddirektion, die in dieser Nacht nicht gefeiert, sondern für unser aller Sicherheit gesorgt haben“, betonte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Er sagte auch den Mitarbeitenden des Ordnungsamtes und der Stadtreinigung ein "großes Dankeschön".
Gleichzeitig kritisierte er das Verhalten etlicher Feiernder: "Noch viel zu wenige Menschen in Leipzig räumen ihren Böllerdreck in der Silvesternacht selbst weg und verlassen sich ganz selbstverständlich darauf, dass es 'irgendwer schon machen wird'." Die Polizei habe nach Jungs Eindruck in der Silvesternacht besonnen gehandelt und zugleich deutlich Präsenz gezeigt. "Aber ich kann und will mich nicht daran gewöhnen, dass Frauen und Männer in Uniform in der Silvesternacht ihre Gesundheit riskieren müssen, weil einige wenige in dieser Stadt sich vollkommen daneben benehmen."
Mehr Böllerdreck als im Vorjahr
Auch in Dresden musste die Stadtreinigung tonnenweise Silvestermüll beräumen. Die Bediensteten schätzten, dass es in diesem Jahr mehr Müll war als in den Vorjahren. Auch an der Elbe verwiesen die Verantwortlichen darauf, dass Anwohner und Hausbesitzer ihren Böllerdreck selbst wegräumen müssten oder zumindest zu Mülleimern bringen sollten.
MDR (kk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 01. Januar 2024 | 07:00 Uhr