Vorwurf Hausfriedensbruch Polizeieinsatz an der Uni Leipzig: 60 Menschen stören Veranstaltung
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06. November 2024, 14:14 Uhr
Rund 60 teilweise vermummte Menschen haben am Dienstagabend eine Veranstaltung an der Leipziger Universität gestört. Das bestätigte die Polizei der Messestadt. In einem Hörsaal hatte ein Verein eine Veranstaltung zum Thema Sexarbeit abgehalten. Die Protestierer werfen dem Verein Transfeindlichkeit vor, weil er transsexuelle Personen ausschließe. "Dieser Verein fokussiert sich auf die Ausstiegshilfe für sexarbeitende (cis) Frauen und schließt dabei trans* Personen gezielt aus", so die Kritik. Der Verein, Sisters e.V., war telefonisch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, da die auf der Homepage veröffentlichte Handynummer nicht vergeben ist.
Weil die Störer den Raum trotz mehrfacher Aufforderung nicht verließen, schritt die Polizei ein. Sie hat nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs aufgenommen.
Studierendenrat kritisiert Polizeieinsatz scharf
Die Studentenvertreter stufen den Protest als legitim und friedlich ein. Sie kritisierten den Polizeieinsatz. Es sei unbegreiflich, dass friedlich protestierende Studierende Repression und Polizeimaßnahmen ausgesetzt seien, erklärte der Studierendenrat in einem offenen Brief an die Hochschulleitung.
Man fordere die sofortige Einstellung aller Strafanzeigen gegen Studierende, die nach Ansicht der Studierendenvertretung ihr Recht auf Meinungsfreiheit und friedlichen Protest wahrgenommen hätten. Zudem fordere man ein Ende der Polizeipräsenz auf dem Campus. Die Rektorin wird aufgefordert, "die Universität als Schutzraum zu verteidigen und die Studierenden nicht weiter solchen Maßnahmen auszusetzen, die an Unterdrückung erinnern".
MDR (lam/dpa)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 06. November 2024 | 09:30 Uhr