Eine Prostituierte steht vor der roten Beleuchtung unter einem Bett in einem Studio.
Mit fast 42 Prozent arbeiten die meisten Thüringer Prostituierten im Landkreis Gotha. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Sexarbeit Zahl der angemeldeten Prostituierten in Thüringen hat sich verdoppelt

19. Juli 2024, 15:34 Uhr

In Thüringen hat sich die Zahl der registrierten Prostituierten binnen eines Jahres verdoppelt. Die Zahl ist aber deutlich niedriger als vor der Corona-Pandemie. Ende 2019 gab es über 380 Beschäftigte im Sex-Gewerbe.

In Thüringen hat sich die Zahl der registrierten Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen innerhalb eines Jahres verdoppelt. Das hat das Landesamt für Statistik mitgeteilt. Demnach waren Ende letzten Jahres 169 Menschen nach dem Prostituiertenschutzgesetz angemeldet, das waren 85 mehr als ein Jahr zuvor.

Trotz des Anstiegs lag die Zahl deutlich niedriger als vor der Corona-Pandemie - Ende 2019 gab es offiziell mehr als 380 Beschäftigte im Sex-Gewerbe.

Dreiviertel der Prostituierten aus dem Ausland

Fast ein Drittel der Prostituierten hatte die rumänische Staatsbürgerschaft. Dahinter folgten Menschen mit deutscher, bulgarischer und ungarischer Staatsbürgerschaft. 

Mit fast 42 Prozent arbeiten die meisten Thüringer Prostituierten im Landkreis Gotha. Rund ein Viertel ist in Erfurt angemeldet.

Die Anmeldung gilt jeweils zwei Jahre, danach müssen die Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen ihre Bescheinigung verlängern lassen. Für Beschäftigte, die jünger sind als 21 Jahre, gilt sie lediglich für ein Jahr.

Auflagen für Sexarbeit

Prostitution gilt in Deutschland seit einigen Jahren als normales Gewerbe. Nach dem Prostituiertenschutzgesetz müssen alle Betriebe, die Sex gegen Geld bieten, bestimmte Anforderungen erfüllen. 

Prostituiertenschautzgesetz
Nach dem Prostituiertenschutzgesetz sind Sexarbeitende verpflichtet, ihre Tätigkeit anzumelden und regelmäßig zur Gesundheitsberatung zu gehen. Bildrechte: MDR/Jana Merkel

Dazu gehören zum Beispiel getrennte sanitäre Anlagen für Prostituierte und Freier, separate Wohnbereiche und ein Notrufsystem in den Arbeitsbereichen. Bordelle benötigen eine Betriebserlaubnis und Sexarbeitende sind verpflichtet, ihre Tätigkeit anzumelden und regelmäßig zur Gesundheitsberatung zu gehen.

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MDR (dpa/kk/caf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 24. Juni 2024 | 12:30 Uhr

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