Zukunftspläne Verein plant in Pödelwitz inklusiven "Vielseithof"
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Das Ende des kleinen Dörfchens Pödelwitz, südlich von Leipzig, war schon beschlossen. Es sollte Platz machen für die Kohlebagger. Doch Anfang 2021 wurde bekanntgeben: Pödelwitz bleibt! Seitdem hat sich dort zumindest offiziell nicht viel getan. Anfang des Jahres waren rund 30 Menschen in dem Ortsteil der Stadt Groitzsch gemeldet. Ein Verein versucht den Ort wiederzubeleben.
Der Verein "Pödelwitz hat Zukunft" hat sprichwörtlich große Zukunftspläne für das alte Dorf. Auf einem Grundstück in dem vom Tagebau Vereinigtes Schleenhain verschonten Dorf bei Leipzig will der Verein einen sogenannten Vielseithof aufbauen.
Das rund einen Hektar große Grundstück liegt unweit der Dorfkirche. Franziska Knauer vom Verein erklärt: "Wir sind gerade dabei, die Finanzierung zu stemmen. Das bedeutet, wir sind in den Kaufverhandlungen." Spätestens in zwei Monaten soll alles unter Dach und Fach sein. Der Vielseithof soll ein Baustein für die Wiederbelebung des weitestgehend leergezogenen Dorfes am Rande des Braunkohlentagebaus sein.
Plan: Solidarische Landwirtschaft und ökologischer Baubetrieb
Vereinsmitglied Sebastian Schöne sagt, auf dem Areal des künftigen Vielseithofes sollen drei Betriebe aufgebaut werden. "Es soll einmal eine solidarische Landwirtschaft entstehen, ein ökologischer Baubetrieb und eine Dorfkantine." Das Besondere an der Sache sei, "dass wir das Ganze inklusiv denken".
Man wolle Menschen mit Beeinträchtigungen nicht nur betreuen. "Sondern wir wollen es hinkriegen, dass die Menschen, die da wohnen, in den Dorfalltag integriert sind." Am Sonntag hat der Verein das Projekt vorgestellt und die geschätzten Kosten mit etwa zwei Millionen Euro beziffert.
Verein: Kaufsumme für Grundstück gesichert
Sebastian Schöne ist zuversichtlich, dass das Projekt umgesetzt werden kann. Die Kaufsumme für das Grundstück habe der Verein schon zusammen. Zum Aufbau des Vielseitshofes sollen unter anderem Spenden gesammelt werden - etwa über eine Crowdfunding-Kampagne. Mitstreiterin Franziska Knauer kündigte an, man wolle sich auch "aktiv um eine Leader-Förderung" aus EU-Töpfen bemühen und bei der Aktion Mensch mit dem Vorhaben anklopfen.
Frage: Wie wird Pödelwitz wiederbelebt
Der Verein "Pödelwitz hat Zukunft" beklagt, dass das Bergbauunternehmen Mibrag sich nicht zur Dorfentwicklungen und weiteren Planungen äußere. Dem Unternehmen gehören viele Grundstücke mit alten Häusern, deren Bewohner umgesiedelt sind. "Wir wissen, dass sie Häuser in den Nachbarorten verkaufen. Aber hier in Pödelwitz gibt es keine Anzeichen dafür", sagt Franziska Knauer.
Das Dorf Pödelwitz, Ortsteil von Groitzsch, sollte ursprünglich dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain weichen. Die meisten Bewohner hatten einer Umsiedelung zugestimmt und haben das Dorf verlassen. 2021 haben sächsische Landesregierung und die Mibrag sich darauf verständigt, das Dorf doch nicht abzubaggern.
MDR (rkü/lam)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
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