
Stadtrat Gegenwind für Leipziger Einheitsdenkmal
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16. April 2025, 06:00 Uhr
2008 hatte der Bundestag Beschlüsse zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig gefasst. Rund sechs Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Nach einem ersten gescheiterten Anlauf 2014 hatte sich der Stadtrat im Oktober 2024 auf einen neuen Entwurf geeinigt. Nun fordert die CDU-Fraktion Nachbesserungen.
Die Stiftung Friedliche Revolution sieht die Pläne zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig gefährdet. Hintergrund sei ein Änderungsantrag der CDU-Fraktion im Stadtrat, erklärte die Stiftung am Dienstag in Leipzig. Darin wird im Gegensatz zu dem abstrakt gehaltenen Entwurf gefordert, konkrete Parolen der Montagsdemonstranten von 1989 in die Umsetzung des Denkmals aufzunehmen.
Unverständnis bei der Stiftung Friedliche Revolution
Die Projektleiterin des Denkmalprozesses der Stiftung Friedliche Revolution, Gesine Oltmanns, erklärte, der vorliegende Änderungsantrag der CDU-Stadtratsfraktion dokumentiere "einerseits den offensichtlichen Unwillen, demokratische Entscheidungen anzuerkennen, und anderseits ein fehlendes Verständnis für verfassungsmäßig garantierte Grundrechte, wie die Kunstfreiheit". Im Oktober 2024 war nach einem künstlerischen Wettbewerb der Entwurf "Banner, Fahnen, Transparente" zur Umsetzung favorisiert worden.
CDU fordert Slogans der friedlichen Revolution
Laut der Leipziger CDU-Fraktion lässt "der Entwurf in seiner jetzigen Form einen zu großen Interpretationsspielraum zu". Daher sollen dem Antrag zufolge mindestens 30 Prozent der im künstlerischen Entwurf für das Denkmal vorgesehenen leeren Bannerflächen aus Edelstahl mit Slogans der friedlichen Revolution versehen werden. Denkbar seien zum Beispiel Parolen wie "Für ein offenes Land mit freien Menschen", "Keine Gewalt" oder "Wir sind das Volk".
Abstimmung am Mittwoch
Der Leipziger Stadtrat soll am Mittwoch die entscheidenden Weichen für das geplante Denkmal stellen. Zur Abstimmung steht der Planungsbeschluss zur Umsetzung des Denkmals. Die Grundsteinlegung wird für den 9. Oktober angestrebt.
MDR (ltt), epd