Hitlergruß und Drogen Schlagersängerin Melanie Müller weist Vorwürfe vor Gericht in Leipzig zurück

30. Juli 2024, 11:44 Uhr

Schlagersängerin Melanie Müller hat die Vorwürfe, sie habe bei einem Konzert mehrfach den Hitlergruß gezeigt, vor Gericht erneut zurückgewiesen. Bei der Handbewegung habe es sich um eine anheizende Geste für das Publikum gehandelt. Das sagte Müllers Rechtsanwalt Adrian Stahl zum Auftakt des Prozesses vor dem Amtsgericht Leipzig am Dienstag. Seine Mandantin habe keine rechte Gesinnung und sei unpolitisch. Zudem habe sie das Konzert später abgebrochen.

Prozess - Melanie Müller und ihr Anwalt auf der Anklagebank
Melanie Müller hat sich vor Gericht nicht geäußert. Ihr Anwalt Adrian Stahl wies die Vorwürfe gegen seine Mandantin zurück. Bildrechte: EHL Media

Die Vorwürfe gegen Müller

Die Anklagebehörde wirft der 36-Jährigen das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen auf einem Konzert im September 2022 vor. "Dabei rief die Angeklagte Ost-, Ost-, Ostdeutschland und hob die Hand mehrfach zum Hitlergruß", sagte Staatsanwalt Thomas Schmelzer vor Gericht. 

Anwalt: Drogen gehörten einer Freundin

Zudem muss sich die ehemalige RTL-Dschungelkönigin, die vor allem von Auftritten am Ballermann auf Mallorca bekannt ist, wegen Drogenbesitzes verantworten. Bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung in Leipzig waren 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette gefunden worden.

Diese Drogen gehörten nicht seiner Mandantin, sondern einer Freundin, die sie kurz zuvor besucht hatte, erklärte der Verteidiger weiter. Diese habe die Handtasche zurückgelassen. Müller habe nichts von den Drogen darin gewusst. Müller selbst wollte sich nicht äußern.

 Die Schlagersängerin Melanie Müller sitzt im Saal des Amtsgerichts Leipzig.
Ballermann-Sängerin Melanie Müller erschien am Dienstag in einem pinkfarbenen Kostüm vor Gericht. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Auftritt auf Mallorca - trotz Krankschreibung

Der Prozessauftakt war zuvor zweimal kurzfristig verschoben worden, nachdem die Sängerin jeweils ein ärztliches Attest vorgelegt hatte. Das Gericht hat für den 13. August einen Fortsetzungstermin angesetzt. Bereits zwei Mal hatte sich die ehemalige Dschungelkönigin wegen Krankheit entschuldigt, soll aber trotzdem als Schlagersängerin am Ballermann auf Mallorca aufgetreten sein. Müller hatte dem Sender RTL daraufhin gesagt, ihr Arzt habe von Flugreisen abgeraten.

Melanie Müller wurde im sächsischen Oschatz geboren.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 30. Juli 2024 | 06:30 Uhr

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