Nach Anschlag in Magdeburg Mehr Polizei auf Sachsens Weihnachtsmärkten
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23. Dezember 2024, 13:56 Uhr
Sachsen Städte haben noch einmal die Sicherheitskonzepte ihrer Weihnachtsmärkte überprüft und Konsequenzen aus Magdeburg gezogen. In Leipzig standen sogar kurzzeitig am Wochenende etwas unübliche Fahrzeuge im Zentrum, um die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt zu blockieren.
Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist die Präsenz der Sicherheitskräfte auf den sächsischen Weihnachtsmärkten erhöht worden. Auch haben die Veranstalter der Märkte noch einmal prüfend auf ihre Sicherheitskonzepte geschaut.
Müllautos blockieren in Leipzig Zufahrten
In Leipzig sind an neuralgischen Punkten Funkstreifenwagen positioniert worden, wie die Polizei mitteilte. Auch sei die für besonders lebensbedrohliche Einsatzlagen bestimmte Einsatzgruppe aufgerüstet und im Leipziger Zentrum eingesetzt worden. Kurzzeitig waren auch Müllautos abgestellt worden. "Objektiv betrachtet gibt es weiterhin keine konkrete Gefährdungslage und unsere Maßnahmen dienen der Stärkung des Sicherheitsgefühls", so Polizeisprecherin Susanne Lübcke.
Objektiv betrachtet gibt es weiterhin keine konkrete Gefährdungslage und unsere Maßnahmen dienen der Stärkung des Sicherheitsgefühls.
Wie die Leipziger Stadtverwaltung mitteilte, werde man für 2025 prüfen, ob an den Stellen, wo nun Fahrzeuge stehen, auch feste Sperren installiert werden. "Einerseits sind Zufahrten für Rettungswege notwendig, andererseits muss selbstverständlich auch dort Sicherheit gewährleistet sein. Feste Sperren und Polizeiautos sind Bestandteil der Überlegungen", heißt es von der Stadt auf Anfrage von MDR SACHSEN.
Zusätzliche Sperren in Dresden aufgestellt
In Dresden wurde ebenfalls nachgebessert und an einigen Stellen Polizeiwagen als Fahrzeugsperren auf Wegen geparkt. Auch sogenannte Indutainer - auffaltbare und befüllbare Sperren - sind aufgestellt worden, wie Polizeisprecher Thomas Geithner mitteilte. Konkrete Details werden von den Polizeidirektionen aus taktischen Gründen nicht genannt. Darüber hinaus hat die Polizeidirektion Dresden ihre Präsenz bis zum Ende der Weihnachtsmärkte erhöht und wird dabei von der Bereitschaftspolizei unterstützt.
Mehr Polizisten in Chemnitz unterwegs
In Chemnitz ist seit der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt die bereits übliche Bestreifung aufgestockt worden. Bezüglich der Zufahrten sah man keine Veränderungen für erforderlich. Hier seien bereits seit einigen Jahren verschiedene Maßnahmen getroffen worden, um Gefährdungen durch Kraftfahrzeuge weitestgehend auszuschließen, so die Begründung der Stadtverwaltung. Als Zeichen der Anteilnahme wird die Musik auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt und auch in Annaberg-Buchholz leiser abgespielt.
In Plauen wurde die Polizeipräsenz ebenfalls erhöht. Es gebe moderate Kontrollen, teilte die Stadtverwaltung mit. Auch wurden unter anderem in Plauen und Zwickau Zufahrten zu den Märkten mit Streifenwagen blockiert. Ebenso habe man bei weiteren sieben Märkten, die im Zuständigkeitsbereich des Polizeidirektion Zwickau liegen, speziell ein Auge auf die "Zuwegungen" gehabt, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte.
Das Sächsische Innenministerium sieht nach dem tödlichen Attentat auf dem Magdeburger Markt derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr für die Weihnachtsmärkte in Sachsen. Der Deutsche Landkreistag hat darauf verwiesen, dass es auch mit erhöhter Polizeipräsenz und mehr Kontrollen keine Sicherheitsgarantie geben könne.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Leipzig | 23. Dezember 2024 | 05:30 Uhr