Europawahl AfD-Spitzenkandidat von Podiumsdiskussion ausgeladen
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22. Mai 2024, 10:53 Uhr
Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl - Maximilian Krah - ist von einem Wahlforum in Leipzig ausgeladen worden. Die Diskussion des europaweiten Informationsnetzwerkes "Europe Direct", des Uniradios Mephisto 97.6 und der Landeszentrale für politische Bildung mit Spitzenkandidaten für die Europawahl soll Mittwoch stattfinden. In einer Mitteilung heißt es, man habe sich dazu entschieden, Krah als Person von dem Forum auszuladen.
Krah über Verbrechen der SS
Hintergrund seien seine Äußerungen in der italienischen Zeitung "La Repubblica". In einem Interview dort hatte Krah gesagt, dass nicht alle SS-Leute Verbrecher gewesen seien. Diese Bewertung halten die Organisatoren des Wahlforums für untragbar. Die SS sei das zentrale Terrororgan im NS-Staat gewesen - verantwortlich für zahllose Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Geschichtsrevisionismus habe in der politischen Bildung keinen Raum. Die AfD sei über die Ausladung informiert worden und habe somit Gelegenheit, darauf zu reagieren.
SS-Aussage hat weitreichende Folgen
Krahs SS-Äußerungen haben inzwischen auch weitreichende Folgen in seiner Partei. Der Bundesvorstand der AfD hat am Mittwoch ein Auftrittsverbot für den umstrittenen Europawahl-Kandidaten verhängt. Dieses gelte für alle Wahlkampfveranstaltungen der AfD und für andere Veranstaltungen der Bundespartei, bestätigte ein Parteisprecher. Zuvor hatte bereits der rechtspopulistische Chef der französischen Partei Rassemblement National, Jordan Bardella, "die Entscheidung getroffen", nicht mehr mit der AfD im Parlament "zu sitzen".
MDR (lev)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 22. Mai 2024 | 05:30 Uhr