Protest Leipziger demonstrieren gegen Festnahmen in der Türkei
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29. März 2025, 20:29 Uhr
In Leipzig haben rund 100 Menschen gegen die aktuelle politische Lage in der Türkei demonstriert. Nach MDR-Reporterangaben waren die Teilnehmenden kurz nach 14 Uhr am Wilhelm-Leuschner-Platz in Richtung Marktplatz zu einer Kundgebung gestartet.
Friedlicher Protest gegen Festnahmen in der Türkei
Während des Demonstrationszuges waren Türkeiflaggen und Antifa-Fahnen zu sehen. Auf Plakaten wurde der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als Diktator bezeichnet. Auf Bannern forderten die Teilnehmenden die Freilassung der Inhaftierten, die im Zuge der aktuellen Demonstrationen in Istanbul verhaftet wurden.
Nach Angaben der Polizei verlief der Protest friedlich. Beamte sicherten die Kundgebung vor Ort ab. Ab dem Mittag überwachte nach Reporterangaben außerdem ein Hubschrauber das Geschehen in der Innenstadt.
Massenproteste in der Türkei und Polizeigewalt
Hintergrund des Protests in Leipzig sind die anhaltenden Demonstrationen in der Türkei. Hunderttausende protestieren dort seit Tagen gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu.
Die türkische Polizei geht Medienberichten zufolge mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen die Menge vor. Inzwischen wurden mehr als tausend Demonstrationsteilnehmer festgenommen, darunter auch Journalisten.
Präsident Erdogan bezeichnete die Proteste als "Straßenterror". Kritiker sehen in der Inhaftierung Imamoglus einen Versuch, einen möglichen Herausforderer Erdogans auszuschalten. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Verhaftung und Suspendierung Imamoglus als absolut inakzeptabel. Sein Sprecher Steffen Hebestreit sagte, die jüngsten Entwicklungen seien ein schlechtes Zeichen für die Demokratie in der Türkei.
MDR (kk/pri)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 29. März 2025 | 19:00 Uhr