Der Schrifsteller Clemens Meyer, ein Mann mittleren Alters mit kurzen, braunen Haaren und Brille im Anzug, ist Sieger in der Kategorie Belletristik des Bayerischen Buchpreises. Er steht während der Verleihung auf der rot beleuchteten Bühne und hält die Siegertrophäue in der Hand. 5 min
Endlich ein Buchpreis für Clemens Meyer: Die Jury des Bayerischen Buchpreises konnte der Leipziger Autor mit seinem Werk "Die Projektoren" überzeugen. Julian Ignatowitsch war am Donnerstagabend in München dabei. Bildrechte: picture alliance/dpa | Uwe Lein
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Endlich ein Buchpreis für Clemens Meyer: Die Jury des Bayerischen Buchpreises konnte der Leipziger Autor mit seinem Werk "Die Projektoren" überzeugen. Julian Ignatowitsch war am Donnerstagabend in München dabei.

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Literatur Clemens Meyer gewinnt Bayerischen Buchpreis

08. November 2024, 08:23 Uhr

Der Leipziger Autor Clemens Meyer ist für seinen Roman "Die Projektoren" mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet worden. Erneut war er neben Martina Hefter nominiert gewesen, die kürzlichen den Deutschen Buchpreis gewann. Die Kategorie Sachbuch konnte ein Werk über Ostdeutschland für sich entscheiden.

Der Autor Clemens Meyer hat für sein Buch "Die Projektoren" den Bayerischen Buchpreis erhalten. Das gab die Jury der Auszeichnung am Donnerstagabend in München bekannt.

Meyer und Hefter konkurrieren erneut um Buchpreis

Neben Meyer war auch wieder Martina Hefter mit ihrem Roman "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" für den Preis im Rennen. Erst Mitte Oktober waren die beiden Autoren für den Deutschen Buchpreis nominiert gewesen, den Hefter gewann. Clemens Meyer hatte sich im Folgenden mehrfach wütend und enttäuscht über die Entscheidung gezeigt, da aus seiner Sicht sein eigenes Buch hätte gewinnen sollen. Der Jury des Deutschen Buchpreises warf er eine Fehlentscheidung vor.

Wer die Bayerische Auszeichnung bekommt, wurde in einer öffentlicher Jury-Sitzung vor Publikum und vor den nominierten Schriftstellern entschieden. Als dritte Nominierte in der Kategorie Belletristik stand Schriftstellerin Alexandra Stahl mit ihrem Roman "Frauen, die beim Lachen sterben" auf der Liste. Die knappe Entscheidung für Meyers Roman begründete die Jury mit dem Kunstgriff des Buches, in Fragmenten zu erzählen. Daraus entstehe eine runde Erzählung über Menschen im Krieg, die die rettende Kraft von Freundschaft als Leitmotiv habe.

Der Schrifsteller Clemens Meyer, ein Mann mittleren Alters mit kurzen, braunen Haaren und Brille im Anzug, ist Sieger in der Kategorie Belletristik des Bayerischen Buchpreises. Auf der rot beleuchteten Bühne spricht er in ein Miktofon.
In seiner Dankesrede wählte Meyer große Worte für die Bedeutung der Literatur. Bildrechte: picture alliance/dpa | Uwe Lein

Clemens Meyer appellierte in seiner Dankesrede, Literatur müsse wie ein Echolot in die Tiefe dringen. Sie dürfe nicht an der Oberfläche verharren, sagte Meyer. Er glaube daran, dass "Literatur als Kunstform in die Höhe, in die Tiefe und in die Breite gehen kann" und kämpfen müsse, um die Leser zu gewinnen. Zu seinem Ärger über den verpassten Deutschen Buchpreis äußerte er sich nicht. Die anderen beiden Nominierten, Martina Hefter und Alexandra Stahl, applaudierten fair.

Steffen Mau gewinnt Bayerischen Buchpreis für Sachbuch über Ostdeutschland

In der Kategorie Sachbuch gewann den Bayrischen Buchpreis der Autor Steffen Mau für sein Werk "Ungleich vereint" über die Unterschiede zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland. Die Jury hob die "erkenntnisstiftende Nüchternheit" hervor, mit der Mau in seinem Sachbuch auf eine laute innerdeutsche Debatte antworte, die geprägt sei von gegenseitigem Unverständnis. "Er leitet historisch her, warum der Osten anders ist und bleiben wird – und deswegen gerade dort demokratische Erneuerung geprobt werden könnte", lobte die Jury den Inhalt des Buches.

Eine Frau sitzt zwischen zwei Männern auf einer rot beleuchteten Bühne und werden auf der Videoleinwand dahinter noch einmal angezeigt: Andreas Platthaus, Marie Schoeß und Cornelius Pollmer sind die Jury des Bayerischen Buchpreises.
Andreas Platthaus, Marie Schoeß und Cornelius Pollmer (l-r) bildeten in diesem Jahr die Jury zum Bayerischen Buchpreis und diskutierten live auf der Bühne ihre Entscheidung. Bildrechte: picture alliance/dpa | Uwe Lein

In seiner Dankesrede brachte Mau eine hoffnungsvolle Botschaft mit: "Wenn ich es positiv interpretiere, dann würde ich sagen: Ein Buch über Ostdeutschland bekommt den Bayerischen Buchpreis – die deutsche Einheit ist vollendet."

Neben Mau war das Werk "Die Evolution der Gewalt" von Harald Meller, Kai Michel und Carel von Schaik nominiert, außerdem Oliver Schlaudts Sachbuch "Zugemüllt".

Den Ehrenpreis erhielt die US-amerikanisch Bestseller-Autorin Donna Leon. Der Publikumspreis ging an Leonie Schöler für ihr Buch "Beklaute Frauen".

Über den Bayerischen Buchpreis

Der Bayerische Buchpreis wird seit 2014 vergeben. Er ist das regionale Pendant zum Deutschen Buchpreis und wird vom Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit Förderung durch die Bayerische Staatskanzlei veranstaltet. Die Hauptpreise in den Kategorien Belletristik und Sachbuch sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Quellen: ARD (Julian Ignatowitsch), Bayerischer Buchpreis, dpa
Redaktionelle Bearbeitung: hro

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 08. November 2024 | 06:10 Uhr

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