Demonstrationen Rechtsextreme stören Demokratie-Demos in Grimma, Aue-Bad-Schlema und Dippoldiswalde
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05. Februar 2024, 19:45 Uhr
Nachdem am Sonnabend in Dresden Zehntausende gegen Rechts demonstriert haben, richtete sich der Blick am Sonntag auf die kleineren Städte in Sachsen. In Grimma, Aue-Bad Schlema und Dippoldiswalde kam es dabei zu Störungen von rechten Gruppen.
In Sachsen sind am Sonntag wieder Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Angemeldet waren Veranstaltungen in neun Städten, unter anderem in Markranstädt, Eilenburg und Dippoldiswalde.
In Freiberg wurden 600 Teilnehmer gezählt, in Grimma beteiligten sich nach Angaben der Polizei etwa 750 Menschen an einer Kundgebung unter dem Motto "Zusammen gegen Rechts", in Aue-Bad Schlema waren es etwa 600 Teilnehmer.
Freie Sachsen stören Kundgebung in Grimma
In Grimma und Aue-Bad Schlema gab es nicht angemeldete Gegenproteste mit 50 bis 150 Anhängern des rechten Spektrums, darunter auch der Freien Sachsen. In Aue ermittelt die Polizei gegen sie wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Die Leipziger Grundschullehrerin Anke, die am Sonntag bewusst nach Grimma gefahren ist, um den Protest in einer kleineren Stadt zu unterstützen, sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN, dass die Polizei die rechten Störer - einige trugen Fahnen der rechtsextremen Freien Sachsen, andere beschrieb sie als aggressive vermummte Hooligans - zwar konsequent abgeschirmt habe. "Ich habe mich aber doch immer mal umgedreht, ob es nicht doch noch eskalieren kann." Das sei auf den Demonstrationen in Leipzig, im Schutz der großen Gruppe, anders.
Dennoch sei sie froh, sich auf den Weg nach Grimma gemacht zu haben. "Es waren viele Grimmaer da, vom Alter her sehr gemischt. Und gerade bei vielen älteren Menschen hat man strahlende Gesichter gesehen, dass auch in ihrer Stadt mal was passiert."
Hitlergruß in Dippoldiswalde gezeigt
Auch in Dippoldiswalde (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) wurde eine angemeldete Demo gestört. Diese fand laut Polizei auf dem Marktplatz unter dem Motto "Zusammen gegen Rechtsextremismus" statt. Demnach versuchte ein 26-Jähriger aus einer nicht angemeldeten Gruppe, einen Polizisten beiseitezustoßen. Ein 16-Jähriger habe einen Beamten beleidigt und ein 18-Jähriger den Hitlergruß gezeigt.
Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren gegen die drei ein und ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
MDR (stt/dkö)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 04. Februar 2024 | 19:00 Uhr