Tierische Exkursion Ameisenheger führt durchs große Krabbeln in Dübener Heide
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07. April 2024, 18:20 Uhr
Mit den hohen Temperaturen zieht es nicht nur die Menschen nach draußen. Auch die fleißigen Waldhelfer werden wieder wach. Am Presseler Teich bei Bad Düben im Landkreis Nordsachsen erklärt ein Ameisenheger, warum es dort Dutzende von Ameisenhügeln mit Millionen der Krabbeltierchen gibt.
Auf einem Wanderweg sind unzählige kleine schwarze Pünktchen zu sehen. In dem Waldstück am Presseler Teich bei bad Düben gebe es Millionen von Ameisen, sagt Günther Weißköppel. "Allein hier direkt am Ameisenpfad habe ich 24 Nester gezählt", erklärt der Ameisenheger. Er ist für den Schutz der nützlichen Waldhelfer verantwortlich. Er beobachtet nicht nur ihr Vorkommen, sondern versetzt auch Ameisenhaufen, wenn etwa gebaut wird.
Eine Sisyphosarbeit, denn Weißköppel trägt dabei die Ameisenhaufen Schicht für Schicht ab und verpackt diesen in nummerierte Schachteln und Säcke. "Dann beginne ich am neuen Standort zuerst den Nestkern wieder aufzubauen", sagt Weißköppel. So werde der Ameisenhaufen wie ein Puzzle wieder aufgebaut.
Beeindruckendes Liebesspiel der Ameisen
Aktuell würden die Ameisen nach der Winterzeit wieder aktiv. "Bis zu 19 Grad muss es warm werden, dann bekommt die Ameisenkönigin das Signal Eier zu legen", erklärt der 77-Jährige. Bald sei auch das Liebesspiel der geschlechtsreifen geflügelten Ameisen zu beobachten, erklärt Weißköppel. "Man sieht sie dabei in der Luft oder am Boden. Die Weibchen werden auch von mehreren Männchen begattet", erklärt Weißköppel.
Ameisenbau in ständiger Verwandlung
Allein in Deutschland gebe es 130 Ameisenarten, weltweit sogar 10.000, sagt Weißköppel. Den Tierschützer faszinieren die Insekten allein wegen ihrer Bauwerke. "So ein Ameisenbau ist ein Wunderwerk", sagt er. Wer einen Bau einmal genauer betrachte, erkennt, wie dieser sich über den Tagesverlauf an Größe und Form verändert. Die Ameisen veränderten ihr zu Hause, je nachdem ob es kalt oder warm, nass oder trocken ist, erklärt Weißköppel.
So ein Ameisenbau ist ein Wunderwerk.
Haufen in Schildkrötenform
Von den unterschiedlichen Formen der Ameisenhügel ist auch Miriam fasziniert. "Der eine Ameisenhaufen war sehr, sehr groß. Der sah aus wie eine Schildkröte", sagt die Neunjährige. Dass es in Wäldern mit vielen Ameisen nur wenige Schädlinge wie Borkenkäfer gibt, weil die von den Tierchen gefressen werden, war Miriam auch neu. "Und ich wusste auch nicht, das manche Ameisen Stacheln haben."
MDR
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