Landkreis Wittenberg 30.000 Hühner getötet: Nach Geflügelpest-Fall laufen Kontrollen
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02. April 2025, 08:52 Uhr
Im Landkreis Wittenberg ist nach dem Ausbruch der Geflügelpest vergangene Woche bisher kein neuer Fall gemeldet worden. Damit das so bleibt, pocht der Kreis auf strenge Hygiene- und Haltungsvorgaben. Diese werden nun auch kontrolliert. Erst am Wochenende mussten auf einer Hühnerfarm in Gaditz mehr als 30.000 Tiere getötet werden.
Nach dem Ausbruch der Geflügelpest im Landkreis Wittenberg werden ab Dienstag private und gewerbliche Geflügelhalter kontrolliert.
Bei Verstoß drohen 30.000 Euro Bußgeld
Wie der Kreis mitteilte, werden sich Tierärzte und Verwaltungsmitarbeiter die Ställe in der 3-Kilometer-Schutzzone um den betroffenen Betrieb in Gaditz bei Kemberg anschauen. Dies soll jeweils etwa eine Stunde dauern. In einem 10-Kilometer-Radius, der Überwachungszone, sollen nur Stichproben durchgeführt werden. Im gesamten Bereich darf Geflügel aktuell nicht ins Freie. Geschlachtete Hühner und auch Eier dürfen dort zudem nicht verkauft werden. Eine Liste der Orte mit Stallpflicht hat der Landkreis Wittenberg auf seiner Internetseite veröffentlicht. Die Auflagen gelten unabhängig davon, wie viele Tiere gehalten werden. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 30.000 Euro. Im Falle einer Ansteckung könnte auch Schadensersatz fällig werden.
Laut Kreis gelten die verschärften Kontroll- und Haltungsregeln zunächst bis Ende April – sofern kein weiterer Fall der Tierseuche hinzukommt.
Ställe nach Ausbruch von Geflügelpest desinfiziert
Bislang scheint die Geflügelpest im Landkreis Wittenberg aber unter Kontrolle zu sein. Nachdem am Wochenende in einem Betrieb in Gaditz bei Kemberg alle gut 30.000 Hühner und Hähne getötet werden mussten, ist nach Angaben der Kreisverwaltung bislang kein weiterer Fall gemeldet worden. Die getöteten Tiere wurden demnach in Spezialcontainern in eine Tierkörperbeseitigungsanlage bei Genthin gebracht.
Wie die Kreisverwaltung MDR SACHSEN-ANHALT am Montag weiter mitteilte, hat die Desinfektion aller Ställe begonnen. Dies erfolge in mehreren Schritten und dauere Wochen.
Geflügelpest: Keine Gesundheitsgefahr für Menschen
Das betroffene Unternehmen selbst, die Wimex Agrarprodukte Import und Export GmbH, teilte am Freitagnachmittag mit, man sei sich seiner großen Verantwortung gegenüber den Verbrauchern und den Menschen in der Region bewusst. Jeder weitere Schritt erfolge in enger Abstimmung mit den Behörden.
Für den Menschen bestehe keine Gesundheitsgefahr. Nach Angaben des Landkreises sind auch Eier für den menschlichen Verzehr ungefährlich.
Der Betrieb war nach eigenen Angaben am Donnerstag aufmerksam geworden, als es "auffällig viele Tierverluste" gegeben habe. Der Verdacht wurde laut Landratsamt zunächst vom Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal, dann auch vom Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts bestätigt.
Hoch ansteckende Viruserkrankung
Die Geflügelpest ist eine hoch ansteckende, schnell fortschreitende, akut verlaufende und leicht übertragbare Viruserkrankung, die in Nutzgeflügel-Beständen zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen kann. Infizierte Bestände müssen getötet werden. Die Krankheit ist auch als Vogelgrippe bekannt. Betroffene Tiere zeigen Symptome wie hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Schwäche, Teilnahmslosigkeit und Atemnot.
dpa, MDR (Norma Düsekow, Christoph Dziedo, Marius Rudolph, Luise Kotulla, André Plaul) | Zuerst veröffentlicht am 28. März 2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. März 2025 | 06:30 Uhr
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