Eine Besucherin des Gamingfestival "CAGGTUS" testet das Fahren und Steuern ferngesteuerter Autos mit einer VR-Brille.
Auf dem Gaming-Festival Caggtus in Leipzig können Interessierte alle Seiten der Videospiele erkunden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Gaming Festival Caggtus Die ganze Kultur der Videospiele in Leipzig

05. April 2024, 11:37 Uhr

Das nächste Level: Vom 5. bis 7. April 2024 veranstaltet die Leipziger Messe zum zweiten Mal das Gaming-Festival Caggtus. Rund 1.900 Menschen werden zum gemeinsamen Zocken bei einer Lan-Party erwartet. Außerdem sind Streaming-Stars eingeladen und eSports-Wettbewerbe geplant. Videospiel-Firmen aus der Region stellen sich vor – so wollen sie zeigen, welche Rolle sie für den Wirtschafts- und Kulturstandort Deutschland spielen.

Alle Aspekte des Gamings sollen beim Festival Caggtus auf der Leipziger Messe vom 5. bis zum 7. April 2024 gefeiert werden. Nach Angaben des Organisationsteams ist die Veranstaltung als eine Mischung aus Branchenevent, Spielemesse und LAN-Party geplant. Neben dem gemeinsamen und gemeinschaftlichen Spielen steht auch die Branche selbst im Mittelpunkt.

Gaming ist Kultur

Auch Unternehmen und Studios aus der Region stellen sich vor, darunter auch der einzige Spiele-Publisher in Sachsen, Fusion Play. Im Gespräch mit MDR KULTUR betont Geschäftsführer Konrad Kunze, die Bedeutung von Games als Kulturgut: "Es gibt Spiele, bei denen man das überhaupt nicht zur Debatte stellen braucht, weil es großartige Geschichten sind, die da erzählt werden." Das gelte nicht für jedes Spiel, so Kunze., aber: "Grundlegend ist es aber eine Form von Kunst." Diese Aspekte sollen im Rahmen der Messe bei einer Podiumsdiskussion debattiert werden.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) versteht Gaming als einen wichtigen Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft. Immerhin setzte die Branche in Deutschland laut BMWK zuletzt ungefähr zehn Milliarden Euro um. Damit ist der deutsche Markt der fünftgrößte der Welt. Dennoch bleiben die Umsätze kaum in Deutschland.

Dem will die Bundesregierung mit Fördersummen in Gesamthöhe von rund 70 Millionen Euro entgegenwirken. Zu wenig meint der Studio- und Publishing-Chef Konrad Kunze: "Deutschland hat da ein bisschen den Zug verpasst." Die Regierung habe mit der Bundesförderung geholfen, dass sich viele Entwickler in Deutschland angesiedelt haben und kleine Studios entstanden sind. "Aber dadurch, dass dann die Anschlussfinanzierung fehlte, ist das alles ein bisschen in der Schwebe. Es fehlt die Planungssicherheit", erklärte Kunze bei MDR KULTUR.

Alle Seiten des Gamings in Leipzig

Seine Firma Fusion Play veröffentlicht und protegiert nicht nur kleine Spiele, sondern entwickelt auch selbst welche. Kunze betont, dass in Deutschland zwar keine großen Titel entwickelt werden, wie sie bei Nintendo, EA oder Ubisoft entstehen. Dafür würden kleinere Teams oder Einzelpersonen "Indie-Perlen" erschaffen, wie Kunze es nennt. Solche kleineren, aber oft auch innovativen Spiele würden ebenfalls auf der Caggtus vorgestellt. Neu sei in diesem Jahr eine Recruiting Area, in der sich die Studios als Arbeitgeber vorstellen.

Daneben findet auf der Caggtus laut Angaben der Messe die größte Lan-Party Europas statt: Ungefähr 1.900 Spiele-Fans werden 70 Stunden lang gemeinsam in einer der Messe-Hallen spielen. In einer anderen Halle sind Streaming-Größen aus dem Bereich Gaming zu Gast und es werden eSports-Wettbewerbe ausgetragen. Das Publikum kann sich außerdem über neue Spiele und Hardware informieren oder alte Spiele auf "historischen" Geräten ausprobieren.

Das Gaming-Festival Caggtus findet 2024 zum zweiten Mal statt. Im Vorjahr haben knapp 15.000 Menschen die Messe-Veranstaltung besucht. Das Festival ist der Nachfolger des Events Dreamhack, das weltweit an verschiedenen Orten stattfindet und 2021 von Leipzig nach Hannover gezogen ist.

Quelle: MDR KULTUR (Julia Hemmerling), Leipziger Messe, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
redaktionelle Bearbeitung: lg, tsa

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 05. April 2024 | 08:40 Uhr

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