ARD-Sachsentrend Vor der Landtagswahl im September: CDU in Wahlumfrage leicht vor AfD

22. August 2024, 18:00 Uhr

Laut einer repräsentativen Umfrage vor der Landtagswahl am 1. September in Sachsen zeichnet sich eine komplizierte Regierungsbildung ab. In der Vorwahlbefragung des Instituts Infratest-Dimap im Auftrag der ARD deutet sich ein knapper Sieg der CDU in Sachsen an. Die Partei käme aktuell auf 31 Prozent der Wählerstimmen. Sie würde damit leicht unter ihrem Ergebnis von 2019 (32,1 Prozent) bleiben. Zweitstärkste Kraft ist die AfD mit aktuell 30 Prozent.

Wahlen für den Thüringer Verfassungsgerichtshof werden im Plenarsaal während der Sitzung des Thüringer Landtags durchgeführt. Zur Zählung werden die Wahlözettel ausgeschüttet.
Bei der Landtagswahl in Sachsen zeichnet sich ein knappes Rennen ab. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Schwierige Lage für CDU

Bei einem ähnlichen Wahlausgang am 1. September wäre eine Mehrheit für das amtierende Regierungsbündnis zwischen CDU, SPD und Grünen aktuell ungewiss. Die Grünen könnten der Befragung zufolge mit sechs Prozent, die Sozialdemokraten mit sieben Prozent rechnen - nicht genug für eine Regierungsmehrheit. Als Alternative bliebe der CDU, abgesehen vom politisch ausgeschlossenen Bündnis mit der AfD, allein eine Koalition mit dem "Bündnis Sarah Wagenknecht" (BSW). Die Partei liegt laut der Umfrage auf Platz drei und käme aus dem Stand auf 14 Prozent der Stimmen.

Linke wäre nicht mehr im Landtag

Die Linke würde bei diesem Wahlausgang mit vier Prozent erstmals bei einer ostdeutschen Landtagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Alle übrigen Parteien blieben in der Umfrage jeweils unter drei Prozent, darunter auch die FDP.

In Thüringen, wo auch am 1. September ein neuer Landtag gewählt wird, bleibt laut ARD-Wahlumfrage die AfD stärkste Kraft vor den Linkspartei und dem BSW.

Zur Wahlumfrage von Infratest-Dimap Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Viele Wählende legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Aktuell will rund jeder achte Wahlberechtigte eine Änderung seiner momentanen Parteipräferenz bis zum Wahlsonntag nicht ausschließen. Rund jeder Sechste tendiert derzeit zur Nichtwahl oder lässt bislang keine Neigung zu einer Partei erkennen. Für sieben von zehn Wahlberechtigten steht die Wahlentscheidung bereits fest. Befragt wurden 1.551 Wahlberechtigte in Telefon- und Onlineinterviews zwischen 19. und 21. August. Die Studie ist repräsentativ bei einer Schwankungsbreite von bis zu drei Prozentpunkten.

MDR (ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 22. August 2024 | 19:00 Uhr

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