Kürzungen Freistaat Sachsen fördert 2025 weniger Kulturprojekte
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11. Dezember 2024, 18:08 Uhr
Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen fördert 2025 weniger Kulturprojekte als in den Vorjahren. Mehr als eine halbe Millionen Euro weniger stehen zur Verfügung. Von den Kürzungen sind vor allem größere Projekte betroffen, darunter das Moritzburg Festival. Ländliche Angebote, die freie Szene und Nachwuchsprogramme sollen weiter unterstützt werden. Um möglichst viele Kulturakteure zu finanzieren, greift die Stiftung auf das eigene Vermögen zurück.
- Die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen fördert im kommenden Jahr deutlich weniger Projekte als in 2024.
- Eine Priorität der sächischen Kulturstiftung ist die Förderung der freien Szene.
- Direktor Manuel Frey will mit den bestehenden Förderungen ein Zeichen der Stabilität setzen.
Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hat am Donnerstag bekannt gegeben, welche kulturellen Projekte sie im ersten Halbjahr 2025 fördert. Insgesamt stehen ihr dafür 1,28 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist weitaus weniger Geld im Vorjahreszeitraum. Damals wurden noch knapp zwei Millionen Euro für Kulturprojekte vergeben.
Weniger Förderung für Kultur
Damit kann die sächsische Kulturstiftung nur noch insgesamt 150 Projekte unterstützen. Im ersten Halbjahr 2024 waren es noch 193. Manuel Frey, Direktor der Kulturstiftung, bedauert bei MDR KULTUR die hohe Zahl der Ablehnungen: "Wir werden da kreative Ideen und kreatives Potential enttäuschen müssen."
Wir werden kreative Ideen und kreatives Potential enttäuschen müssen.
Fokus auf Nachwuchs und ländliche Projekte in Sachsen
Man habe sich bei der Auswahl auf die Förderung von Projekten in der freien Kunst- und Kulturszene konzentriert, erklärte Stiftungsdirektor Frey. Besonders Projekte in den Bereichen Jugendmusik und Nachwuchsförderung in Sachsen wolle man weiter unterstützen. Das Geld solle dahin fließen, wo Menschen zusammenkommen.
Als Landesstiftung habe man außerdem das Ziel, Projekte im ländlichen Raum zu erhalten: "Wir haben versucht, nicht noch dort zu kürzen, wo es schon kaum noch Spielräume gibt." Das bedeute aber auch, dass einige größere Projekte aus Sachsen Kürzungen hinnehmen müssen, räumt Frey ein. Besonders hart getroffen hat es das Moritzburg Festival für Kammermusik. Dort wurde die Förderung von 80.000 Euro im Vorjahr auf 40.000 Euro reduziert.
Zu den geförderten Projekten gehört unter anderem das Musiktheaterstück "Clara oder das Mädchen mit den magischen Händen" der Bergbühne Eibenstock. Darin wird die industriekulturelle Geschichte der Region behandelt. Andere Projekte mit Zuschlag sind das spartenübergreifende Festival "De:Oriento" des Chemnitzer Vereins "Wiederbelebung kulturelles Brachland" sowie das Leipziger Kinderjazzfestival des "KidsJazz L.E."
Fehlender Haushalt in Sachsen bringt Unsicherheit
Bisher ist noch unklar, welche Gelder der Stiftung im kommenden Jahr zu Verfügung stehen. Bis der sächsische Doppelhaushalt 2025/2026 verabschiedet wird, bleibt offen, wie viele öffentliche Mittel an die Kulturstiftung gehen. Dennoch sind die Kürzungen geringer ausgefallen, als von vielen Kulturakteuren befürchtet.
Grund dafür ist, dass die Kulturstiftung erheblich auf eigene Mittel zurückggegriffen hat. 500.000 Euro aus dem Stiftungsvermögen fließen in die Kulturförderung im ersten Halbjahr 2025. Das sei aber nur eine begrenzte Zeit möglich erklärte Stiftungsdirektor Manuel Frey. Man versuche auf diese Weise ein Zeichen der Stabilität und Zuversicht in Sachsen zu setzen.
Eines ist klar, wir brauchen Kunst und Kultur mehr denn je.
Manuel Frey hofft, die schwiereige Zeit bald hinter sich zu lassen. Zwar werde man auch in der Zukunft nicht alle gestiegenen Kosten der Projektträger decken können. Er sei aber optimistisch, mit dem beschlossenen Haushalt wenigstens wieder mehr Geld für die Kulturförderung zu haben: "Denn eines ist klar, wir brauchen Kunst und Kultur mehr denn je."
Quelle: MDR KULTUR (Grit Krause, Matthias Becker), Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Redaktionelle Bearbeitung: az, bh
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 12. Dezember 2024 | 06:30 Uhr