Ein Polizist gibt einem Rentner Geld zurück.
Polizeipräsident Lutz Rodig (li.) gibt einem 83 Jahre alten Wilsdruffer 5.000 Euro zurück, die er durch Betrug verloren hatte. Bildrechte: Polizei Sachsen

Kriminalität Dresdner Polizei fasst Telefonbetrüger und gibt Geld zurück

04. Oktober 2024, 15:44 Uhr

Fast jeden Tag gibt es in Sachsen Fälle von Telefonbetrug, mit dem vor allem Senioren um hohe Geldbeträge gebracht werden. Oft ist das Geld für immer verloren. Im Fall eines 83 Jahre alten Wilsdruffers ist das jetzt anders. Die Polizei schnappte die mutmaßlichen Betrüger auf frischer Tat und konnte das Geld zurückgeben.

Die Dresdner Polizei hat zwei mutmaßliche Telefonbetrüger auf frischer Tat geschnappt. Wie die Polizeidirektion Dresden mitteilte, sollen die beiden einen 83 Jahre alten Wilsdruffer um 5.000 Euro gebracht haben. Die Männer im Alter von 20 und 21 Jahren hatten sich den Angaben zufolge erstmals am Abend des 25. September dieses Jahres bei dem Senior gemeldet und sich als Polizisten ausgegeben.

Sie hätten behauptet, dass am Wohnort des Mannes - einem Wilsdruffer Ortsteil - eine Frau ausgeraubt worden sei. Daraufhin rieten sie ihm, seine Wertsachen in Sicherheit zu bringen. Zu diesem Zweck fragten sie ihn auch nach seinem Vermögen aus und boten an, es zu verwahren.

Mutmaßliche Täter sitzen in U-Haft

Zusätzlich forderten sie ihn auf, 5.000 Euro von seinem Konto abzuheben. Angeblich, um eine korrupte Bankmitarbeiterin zu überführen. In der Folge legte der 83-Jährige das Geld und seine EC-Karte in einem Briefumschlag an einem zuvor von den falschen Polizisten angegebenen Ort ab. Als die beiden das Geld abholen wollten, wurden sie festgenommen und am 27. September einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Seitdem sind sie in Untersuchungshaft, teilte die Polizei mit.

Durch diese Betrugsmasche ist vielen vor allem lebensälteren Menschen in Dresden und dem Umland großer Schaden entstanden. Deshalb freue ich mich, dass wir zwei Tatverdächtige stellen und einem Geschädigten seine Ersparnisse zurückgeben konnten.

Lutz Rodig Dresdner Polizeipräsident

Polizei will Hintermänner ausfindig machen

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft übergab Polizeipräsident Lutz Rodig am Freitag die 5.000 Euro an den 83-Jährigen. Den Dresdner Kriminalisten geht es bei ihren Ermittlungen nun darum, an die Hintermänner der Tat zu gelangen, um weitere Taten aufklären zu können. Den Angaben zufolge soll die gut organisierte Bande 160.000 Euro von mehreren Senioren aus Dresden erbeutet haben. Im Zuge dieser Ermittlungen bekam die Polizei nach eigenen Angaben Wind von dem sich anbahnenden Betrug an dem 83 Jahre alten Wilsdruffer.

Das rät die Polizei: – Seien Sie misstrauisch, wenn sich Unbekannte am Telefon nach Ihrem Vermögen erkundigen, auch wenn sie sich als Polizisten oder Staatsanwälte ausgeben.
– Lassen Sie sich nicht am Telefon unter Druck setzen.
– Geben Sie kein Geld in fremde Hände.
– Ziehen Sie im Zweifel Vertrauenspersonen oder die Polizei hinzu.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 04. Oktober 2024 | 13:30 Uhr

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