Wettbewerb Wenn Kindern Flügel wachsen - Kinder-Verein aus Dresden gewinnt Wettbewerb
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17. Juni 2024, 15:14 Uhr
Kinder brauchen Liebe, Vertrauen und Ermutigung. Dann kann mit viel Engagement und Geduld etwas Großes entstehen. Im Dresdner Verein Kiesel versuchen zwei Frauen mit viel Einsatz den Kindern diese Rahmenbedingungen zu bieten. Dass ihr Konzept aufgeht, zeigt auch die erfolgreiche Teilnahme an einem Wettbewerb.
"Wer nicht vom Fliegen träumt, dem wachsen keine Flügel" - mit diesem Zitat von Robert Lerch wird jeder Besucher auf der Website des Kinder- und Jugendvereins Kiesel aus Dresden-Gorbitz begrüßt. Das Motto scheinen die Kinder im Verein verinnerlicht zu haben. Denn der hat gerade den Preis des Zukunftsflieger-Wettbewerbs gewonnen.
Organisiert wird der Wettbewerb von der Bildungsinitiative der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, wie Einrichtungsleiterin Siegrid Hering MDR SACHSEN mitteilte. Die Kinder konnten in der Kategorie Verkleidung mit phantsievollen Kostümen die Jury überzeugen. Der Preis ist ein Projekttag mit Drohnen-Experten am Donnerstag in den Vereinsräumen.
Astronauten, Mutter Erde und Weltraum-Drachen
Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete: "Was wolltet ihr im Weltall schon immer mal sein?" Von Februar bis April dieses Jahres entwickelten die 14 beteiligten Kinder ihre Ideen und bastelten Modelle und phantasievolle Kostüme. Diese reichen beispielsweise von der "Mutter Erde", über die "Planetenkönigin" bis zur "Weltraumprinzessin". Auch Astronomen, Astronauten und Weltraum-Drachen sind dabei.
"Ich möchte Mutter Erde sein und zeigen, dass die Erde ohne Müll viel schöner ist", sagt die neunjährige Wilhelmine. Der ebenfalls neunjährige Marvin fügt hinzu: "Ich habe das weiße T-Shirt zerschnitten, weil ein Forscher einen weißen Kittel braucht". Und der zehnjährige Till erzählt, er habe auch einen Marsrover gebaut.
Ich möchte Mutter Erde sein und zeigen, dass die Erde ohne Müll viel schöner ist.
Erstmals hat ein Verein gewonnen
"Das Schöne an der Zusammenarbeit mit Kindern ist, dass sie so phantasiebegabt sind", sagt die ehrenamtliche Leiterin des Kiesel eV., Siegrid Hering. "Die Ideen haben die Kinder alleine entwickelt, wir haben nur geholfen", erzählt sie.
Die Jury lobte besonders die aufwendige Umsetzung ihrer Ideen und die Zusammenarbeit über Altersgrenzen hinweg. Auch Motivation und Teamarbeit spielten für die Bewertung eine Rolle. "Mit Kiesel e.V. hat erstmalig ein Verein gewonnen. Es ist toll zu sehen, dass hier außerschulisch eine solch intensive, interdisziplinäre Auseinandersetzung mit der Luft- und Raumfahrt und dem Zukunftsflieger stattfindet. Die Idee, bei den Kindern Neugier zu wecken und sie für das Thema Weltraum zu begeistern, scheint voll aufgegangen zu sein", sagt Jury-Mitglied Jennifer Reker.
Ermutigung, Dankbarkeit und Hoffnung
Am Projektende feierten die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern ein Weltraumfest. Die Einrichtungsleiterin sieht die Auszeichnung als Ermutigung, vor allem für die Kinder. "Es ist sehr dankbar mit den Kindern arbeiten zu dürfen", sagt sie weiter und verbindet mit der Auszeichnung auch die Hoffnung, dass aus der halben Stelle für die Sozialpädagogin ein Vollzeitjob wird. Derzeit ist ihrer Meinung nach viel Potenzial nicht ausschöpfbar.
Projektbezogene Arbeit zahlt sich aus
Der Kiesel-Verein hat schon viermal an diesem Wettbewerb teilgenommen und bereits 2016 den dritten Preis gewonnen. Man habe mit der projektbezogenen Arbeit gute Erfahrungen gemacht, sagt die Sozialpädagogin der Einrichtung, Andrea Schmidt. "Die Kinder waren begeistert, selbst Dinge zu gestalten und herzustellen", sagt sie weiter. Jedes Kind könne sich dabei altersgerecht und individuell einbringen. Dass der seit mehr als 13 Jahren bestehende Verein im Plattenbauviertel Gorbitz beheimatet ist, sei eher dem Zufall geschuldet, betonen die beiden Frauen.
Die Kinder waren begeistert, selbst Dinge zu gestalten und herzustellen.
Thematische Forscherstraßen
Man habe nach Räumlichkeiten gesucht und die Volkssolidarität in Gorbitz habe helfen können, erklärt Einrichtungsleiterin Siegrid Hering. Ein verglastes Eckhaus in einem Nachwendeneubau am Wölfnitzer Ring ist das Domizil des Vereins. Auf rund 180 Quadratmetern können sich die Kinder täglich kreativ ausprobieren und in thematischen Forscherstraßen zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Ernährung, Roboter und digitale Sicherheit ihr Wissen erweitern.
MDR (nom)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 09. Juni 2024 | 17:11 Uhr