Gedenktag Ticker zum 13. Februar: Kerzen, Kränze und Proteste in Dresden
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13. Februar 2024, 16:43 Uhr
79 Jahre nach der Bombardierung Dresdens durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg haben am Dienstag zahlreiche Gedenkveranstaltungen stattgefunden. Kranzniederlegung, stille Gedenken, Menschenkette und Konzerte - MDR SACHSEN hält Sie im Ticker über die Ereignisse des Tages auf dem Laufenden.
22:40 Uhr | Tickerende
Ein langer Gedenktag endet in Dresden und an der Stelle auch der Ticker von MDR SACHSEN. Den Tag zusammengefasst finden Sie hier:
22:15 Uhr | Demo beendet
Unter lautstarkem Protest mehrerer Tausend Gegendemonstranten verlassen die Teilnehmer einer Mahnwache der rechtsextremistischen AfD den Altmarkt. Die Polizei sichert das Ende ab und nennt den Tagesverlauf "sehr ruhig".
Demo-Teilnehmer kritisieren in sozialen Netzwerken allerdings zwei Pfefferspray-Einsätze gegen die linke, bürgerliche Seite am Rande des Altmarkts. Dort hatte es Rangeleien gegeben.
21:52 Uhr | Gedenktag endet mit "Nacht der Stimmen"
Seit 1982 endet der offizielle Gedenktag um 22 Uhr an und in der Frauenkirche mit Wort und Musik. Dieses Jahr heißt die "Nacht der Stille" jedoch "Nacht der Stimmen: Wir haben die Wahl!" Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft werden sprechen.
Dazu teilt die Frauenkirche mit: "Vor dem Hintergrund des Erstarkens einer rechtspopulistischen und in einigen Landesverbänden als gesichert rechtsextremen eingestuften Partei in unserem Land und mit Blick auf die anstehenden Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen 2024 haben wir uns entschlossen, das Erinnern an den 13. Februar 1945 mit einem Aufruf zur Stärkung unserer Demokratie zu verbinden."
21:40 Uhr | Glocken läuten zur Erinnerung
Von 21:45 Uhr bis 22 Uhr läuten die Glocken aller Dresdner Kirchen - genau zum Zeitpunkt der Luftangriffe vor 79 Jahren. Sie mahnen seit dem Jahr 1946 für Frieden. Warum die Glocken der Kreuzkirche in Dresden aber schon viel länger an diesem Tag läuten, hat MDR SACHSEN von einem Experten und Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges erfahren:
20:17 Uhr | Sitzblockaden gegen Rechtsextremisten
Mit Sitzblockaden versperren Demo-Teilnehmer Zugänge zum Altmarkt. Damit soll Besuchern der rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Mahnwache die Ankunft erschwert werden. An einer Stelle neben der Kreuzkirche haben die Rechtsextremen Zugang. Deren Versammlung ist bis nach 22 Uhr angemeldet worden.
Rechtsextreme missbrauchen seit den 1990er-Jahren das Dresden-Gedenken für ihre Zwecke, Neonazi-Aufmärsche und argumentieren mit unbelegten Opferzahlen. Damit wollen sie die Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg relativieren.
19:50 Uhr | Polizeiaufgebot auf dem Altmarkt
Die meisten Gedenkveranstaltungen sind mittlerweile vorüber. Das Hauptgeschehen konzentriert sich auf den Altmarkt. Nach Reporterangaben verteilen sich tausende bürgerliche und linke Gegendemonstranten auf dem gesamten Platz - auf dem Rechte, die AfD und weitere Rechtsextremisten am Abend eine eigene Mahnwache abhalten. Zur Teilnehmerzahl aus dem rechten Spektrum sagt ein Polizeisprecher: "Da sind aktuell sehr wenige Teilnehmer da."
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot präsent, um die Gruppen voneinander getrennt zu halten. Der Einsatztag sei bislang "sehr ruhig" gewesen, urteilt der Polizeisprecher.
Es gab bislang keine Störungen.
19:21 Uhr | Stadt nennt Teilnehmerzahl
Nach Angaben der Stadtverwaltung haben sich am Abend rund 13.000 Menschen an der Menschenkette beteiligt. Die Organisatoren hatten vorher mit 20.000 Teilnehmern gerechnet.
18:27 Uhr | Gegenprotestler gehen zum Altmarkt
Schätzungsweise 2.000 bis 3.000 Teilnehmer der Menschenkette sind zum Altmarkt hinüber gelaufen und wollen gegen eine Gedenkveranstaltung der AfD und anderer Rechtsextremisten protestieren.
18:22 Uhr | Stilles Erinnern mit Leuchtkraft
Viele Menschen in der Innenstadt nutzen die Gelegenheit und zünden nach der Menschenketten-Aktion Kerzen auf dem Neumarkt an. Viele Kerzen bilden eine große Kerze als Zeichen für Frieden und Versöhnung.
18:13 Uhr | Lücken in der Menschenkette?
Nach Reporterangaben war die Menschenkette nicht an allen Stellen geschlossen. Die linke Initiative "Dresden Wi(e)dersetzen" hatte den Ringschluss an einigen Stellen bewusst gestört. Das Bündnis lehnt die Menschenkette als Gedenkform ab, weil sie den Opfermythos angeblich verstärke.
Die Rektorin der TU Dresden, Ursula Staudinger, hat wenige Minuten zuvor die Menschenkette "eine Wächterin der Demokratie" genannt. Es dürfe nicht hingenommen werden, dass Menschenverachtung, Antisemitismus, Rassismus und Verletzung der Menschenwürde wieder salonfähig würden.
18:06 Uhr | Darum stehen Dresdner in der Menschenkette
Tausende Menschen haben sich ab 18 Uhr schweigend die Hände gereicht und eine Menschenkette um die Dresdner Altstadt gebildet. Die 23 Jahre alte Theresa ist das erste Mal dabei, um der Opfer zu gedenken. Sie sagt aber auch: "Ich bin hier, um in der aktuellen Situation ein Zeichen zu setzen."
Ich finde es wichtig, an die Grauen des Zweiten Weltkriegs zu erinnern, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert.
18:00 Uhr | Glocken läuten, Politiker inmitten Tausender Dresdner
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) erinnert daran, dass die Zeitzeugen der Luftangriffe auf Dresden und die Spuren der Zerstörung immer mehr weniger würden. Die Menschenkette schließe sich auch um Dresden, damit "diese Erinnerung nicht instrumentalisiert und von alten wie neuen Nationalisten umgedeutet wird."
Wir stehen hier, weil es immer mehr politische Extremisten in unserem Land gibt, die unsere demokratische Verfassung infrage stellen.
In der Menschenkette steht auch die britische Botschafterin Jill Gallard und eine Delegation aus Coventry, der Partnerstadt Dresdens. Auch Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), sein Vize, Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Sozialministerin Petra Köpping (SPD) reihen sich in die Menschenkette ein. Petra Köpping postet bei X (vormals Twitter): "Die Menschenkette zeigt eindrucksvoll, wie sich die große, oft stille Mitte der Gesellschaft gegen den Missbrauch des Gedenkens wehrt. Wenn sie zusammenhält, kann sie viel bewegen".
17:41 Uhr | Lage am Abend laut Polizei weniger konfrontativ als 2022
Zur Menschenkette ab 18 Uhr erwartet die Stadt rund 20.000 Teilnehmende. Der Polizeipräsident Lutz Rodig bewertet die Situation in diesem Jahr als "weniger konfrontativ" als noch im Vorjahr. Gleichzeitig ermutigt er die Dresdner, in die Innenstadt zu kommen. "Die Menschenkette wird mit keinerlei Konfrontationen zu rechnen haben."
Es muss sich niemand Sorgen machen, dass er bei der Menschenkette zu Schaden kommt.
17:31 Uhr | Hass im Netz gegen Feuerwehr Dresden
Der Einsatz der Feuerwehr Dresden auf dem Neumarkt am Montagabend hat für die Kameraden Folgen. Sie hatten am Montagabend eine Stele, die Rechtsextremisten und Identitäre vor der Frauenkirche entzündet hatten, gelöscht und beseitigt. Dafür werden sie in sozialen Medien angefeindet. "Wir sagen deutlich und klar 'Nein' zu Hass und Hetze gegenüber der Feuerwehr und allen anderen Rettungskräften!", schreibt die Stadtverwaltung und verurteilt die Anfeindungen aufs Schärfste.
16:58 Uhr | Zeitzeugin: "8. Geburtstag war der letzte, den ich fröhlich feiern konnte"
Die Zeitzeugin Ursula Bergs erinnert sich vor dem Kulturpalast an den Tag der Zerstörung in Dresden:
"Der 13. Februar war mein 8. Geburtstag und der letzte, den ich fröhlich feiern konnte. Als wir aus dem Luftschutzraum auf die Straße kamen, war alles anders." Und: "Wir hatten als Kinder auch kein Kinderzimmer mehr. Warum? Es kamen Menschen zu uns, die alles verloren hatten. Und wir haben Platz gemacht. Wir hatten Glück." Dann beschreibt sie den Zuhörenden ihren Herzenswunsch:
Ich wünsche mir, dass wir den selbstverständlichen Frieden, den wir hier haben, bewahren. Damit auch unsere Kinder und Enkel das so erleben dürfen.
16:56 Uhr | Versammlung auch vor Rathaus
Auch vor dem Technischen Rathaus haben sich Bürgerinnen und Bürger versammelt und den Platz besetzt, um würdig der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. In wenigen Minuten wird Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sprechen.
16:50 Uhr | De Maizière verlangt Respekt und Achtung
Rund 200 Menschen sind zum Bürgersingen gekommen. Der CDU-Politiker und ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagt als Gastredner zu ihnen: "Singen hat eine große Kraft. Aber damit allein lassen sich nicht alle Probleme lösen." Demokratie brauche Menschen, die sich vielerorts engagierten: auf Demos, im Alltag, in Vereinen und in Stadträten. Aber: "Singen stiftet Gemeinsamkeit. Auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben. Wir wollen trotzdem allen mit Respekt und Achtung entgegen treten."
16:29 Uhr | Dresdner kommen in die Innenstadt
Langsam kommen die Dresdnerinnen und Dresdner in die Altstadt, berichten MDR-Reporter. Derweil hat auf dem Altmarkt der Verein "Denk Mal fort!" der Luftangriffs-Opfer gedacht. "Wir wollen mit unserer Veranstaltung sowohl auf das historische Ereignis als auch auf die Ambivalenzen des Erinnerns an dieser Stelle hinweisen", betont der Verein. Auf dem Dresdner Altmarkt waren 1945 die Leichen von 6.865 Menschen verbrannt worden, bevor ihre Asche auf den Heidefriedhof zur Bestattung kam. Lange fehlte auf dem Altmarkt eine Erinnerung daran. Eine Gedenkinschrift von 2009 war unlängst beseitigt worden, die Stadt bat für Fehler in der Kommunikation um Entschuldigung.
Der Schauspieler Tom Quaas las Texte und der katholische Studentenpfarrer Michael Beschorner sprach ein geistliches Wort.
15:51 Uhr | Kerzen und Stille in der Frauenkirche
Schon den ganzen Tag lang zünden Besucher der Frauenkirche Kerzen an. Die Kerzen tragen in deutscher und englischer Sprache die Jesus zugeschriebenen Worte: "Friede sei mit Euch!"
Allerdings: Der Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt sagt: "Einfach nur kontemplatives Innehalten und Erinnern wie in den Jahren und Jahrzehnten zuvor reicht in der heutigen gewandelten Situation nicht mehr aus." An der Frauenkirche hängt seit einigen Tagen ein Banner mit dem Slogan "Wir haben die Wahl - Für Demokratie gegen Rechtspopulismus".
15:30 Uhr | Stimme für Demokratie erheben - mit Gesang
In genau einer Stunde sind alle Dresdnerinnen und Dresdner dazu eingeladen ihre Stimme zu erheben - beim Bürgersingen vor dem Kulturpalast. Dazu lädt die Dresdner Philharmonie ab 16:30 Uhr ein. Chordirektor Gunter Berger wird den Gesang leiten, Liedtexte gibt es am Ort. Zudem wird eine Zeitzeugin berichten, wie sie als Kind den 13. Februar 1945 erlebt hat.
Das ist ein guter Zweck: für Frieden, gegen Hass und Gewalt. Dass die Philharmonie das veranstaltet, ist toll.
15:00 Uhr | Mahnwache der "Omas gegen Rechts"
Eine Mahnwache haben Frauen der Initiative "Omas gegen Rechts Dresden" neben dem Kulturpalast begonnen. Sie sprechen sich für Frieden und Freiheit aus und wollen ins Gespräch mit Passanten kommen.
14:40 Uhr | Botschaft für die Gegenwart
Den Sinn der Gedenkveranstaltungen auf Dresdens Friedhöfen hat Ingo Flemming vom Volksbund der Deutschen Kriegsgräberfürsorge Dresden mit einer Warnung im Anblick des Kriegs gegen die Ukraine in Europa verbunden. Jeder sollte sich der Gefahren bewusst sein, die sich ergeben, wenn man sich passiv verhalte, wegdrehe oder in der Ukraine-Unterstützung ermüde. Es dürfe nicht wieder das passieren, was vor 79 Jahren in Dresden geschehen sei, betonte Flemming bei MDR SACHSEN.
Die Botschaft sollte sein, sich bewusst zu machen, welches Leid Krieg und Gewalt erzeugt.
14:15 Uhr | Gegenprotest zu "Querdenkern"
Auf dem Neumarkt haben sich ein Dutzend Menschen zu einer spontanen Gegendemo zusammengefunden, die sich gegen die Instrumentalisierung der Opferzahlen in den "Querdenker"-Reden zu Füßen des Luther-Denkmals wendet und laut Musik abspielt. Nach einigen Minuten ist diese Demo verboten worden, berichten MDR-Reporter.
13:33 Uhr | "Querdenker" zweifeln Opferzahlen an
Am Neumarkt in Dresden haben ein paar Dutzend Teilnehmende rund um den Dresdner "Querdenker"-Chef Marcus Fuchs den Gedenktag für ihre Zwecke instrumentalisiert. Während der Kundgebung wurde die von einer Historikerkommission ermittelte Zahl von 25.000 Opfern - die während der Bombardierung Dresdens umkamen - angezweifelt. Diese sei viel höher, behauptete der Redner auf der "Querdenker"-Veranstaltung.
12:58 Uhr | Kränze und Blumen niedergelegt
Auf mehreren Friedhöfen in Dresden ist am Vormittag an die Opfer der Bombardierung erinnert worden. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und des Landes Sachsen haben auf dem Heidefriedhof sowie dem Nordfriedhof Blumen und Kränze niedergelegt. Die meisten dort begrabenen Opfer waren Feuerwehrleute, Schutzpolizisten und Soldaten. Traditionell wird mit weißen Rosen an die Toten erinnert.
Dem Landespolizeipräsidenten Jörg Kubiessa war in seiner Rede wichtig, die Perspektive in Zeit von 1945 zu führen, "dass dieser Angriffskrieg von dem nationalsozialistischen Deutschland ausgegangen ist und gleichwohl hier auch Menschen mit Gesichtern, mit Familien beerdigt worden sind." Man müsse sich die Frage stellen, in welchem Kontext diese Menschen damals tätig gewesen seien. Kubiessa ist auch der Fakt wichtig, dass mit der Bombardierung auch die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Dresden beendet worden sei, sagte er MDR SACHSEN.
12:35 Uhr | OB Hilbert: "Gedenken nicht Ewiggestrigen überlassen"
Die Gedenkfeiern am Dienstag dürften nicht den "Ewiggestrigen" überlassen werden, sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Diese hätten nichts aus der Vergangenheit gelernt, betonte das Stadtoberhaupt: "Mehr denn je müssen wir gemeinsam wachsam sein und Menschenverachtung, Antisemitismus und Intoleranz entschieden entgegentreten." Am Dienstag gegen 17:30 Uhr wird der OB mit der Rektorin der TU Dresden Ursula M. Staudinger auf dem Dresdner Neumarkt zu den Bürgerinnen und Bürgern sprechen. Danach wird die Menschenkette quer durch die Innenstadt gebildet.
Zum stillen Gedenken waren OB Hilbert und die CDU-Ratsfraktion am Morgen auf den Altmarkt gekommen und hatten weiße Rosen niederlegt. Bürgermeister Jan Pratzka war währenddessen bei der Gedenkveranstaltung für die rund 25.000 Luftkriegstoten auf dem Heidefriedhof.
11:40 Uhr | Sozialministerin Köpping warnt vor Vereinnahmung durch Rechtsextreme
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hat vor dem 13. Februar vor einem Missbrauch des Dresden-Gedenkens durch Rechtsextreme gewarnt. Leider würden Neonazis das immer wieder versuchen, erklärte Köpping am Montag. "Den Rechtsextremen geht es dabei weder um echte Trauer, noch um ehrliches Gedenken", sagte die SPD-Politikerin. Umso wichtiger sei es, dass sich tausende Menschen aus der Mitte der Gesellschaft dem entgegenstellen.
Den Rechtsextremen geht es dabei weder um echte Trauer, noch um ehrliches Gedenken.
Dabei könne die Menschenkette ein starkes Signal für aufrichtiges Gedenken und mahnendes Innehalten sein, so Köpping. Die Deutschen würden eine besondere Verantwortung für den Frieden in Europa und weltweit tragen. Die Kriege in Nahost und gegen die Ukraine in Europa mahnten, wie wertvoll, aber auch zerbrechlich Frieden sein kann.
10:57 Uhr | Mehr als 20 Veranstaltung angemeldet
Laut Stadtverwaltung Dresden sind für den 13. Februar mehr als 20 Versammlungen in Dresden angemeldet und genehmigt. Laut Polizei sind im Gegensatz zu den Vorjahren keine Veranstaltungen aus dem rechtsextremen Milieu darunter. Neonazis hatten bereits am Sonntag mit einem sogenannten Trauermarsch den Opfern der Bombardierung der Stadt gedacht - unter lautstarkem Gegenprotest.
10:32 Uhr | Provokation vor Gedenken: Rechtsextreme installieren Metallstele vor Frauenkirche
Vor dem Gedenktag am 13. Februar haben Rechtsextremisten eine Metallstele auf dem Dresdner Neumarkt vor der Frauenkirche aufgestellt. Nach Angaben eines MDR-Reporters wurde das rund drei Meter hohe und etwa zwei Tonnen schwere Objekt mit Flamme in der Mitte bei einer angemeldeten Veranstaltung mit einem Kran installiert.
Polizei ermittelt gegen Versammlungsleiter
Die Aktion war nach Reporterangaben von der Stadt unter der Auflage genehmigt, dass das Metallgehäuse am gleichen Abend wieder entfernt wird. Weil die Versammlungsteilnehmenden dem nicht nachkamen, entfernte das Technische Hilfswerk (THW) die Stele in der Nacht zum Dienstag. Gegen den Versammlungsleiter ermittelt die Polizei Dresden wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Zugleich werde geprüft, die Kosten des notwendig gewordenen Einsatzes von Polizei, Feuerwehr und THW den Veranstaltern in Rechnung zu stellen.
09:52 Uhr | Polizei weist auf Verkehrseinschränkungen hin
Die Polizei Dresden weist im Zusammenhang auf die bevorstehenden Demonstrationen und Gedenkfeiern auf mögliche Verkehrsbehinderungen hin. Insbesondere im Innenstadtbereich kann es demnach zu Einschränkungen bis in den späten Dienstagabend kommen. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
09:29 Uhr | Erinnerung wach halten auf mehreren Friedhöfen
Die Gedenkveranstaltungen beginnen in Dresden auf mehreren Friedhöfen. Um 9:30 Uhr lädt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Stillen Gedenken auf den Nordfriedhof ein. Dort wird unter anderem der sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) das Totengedenken verlesen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert eine Gedenkveranstaltung ab 10:30 Uhr auf dem Neuen Katholischer Friedhof. Der Verein "Denk Mal Fort - Die Erinnerungswerkstatt Dresden" erinnert ab 11 Uhr auf dem Heidefriedhof der Zerstörung Dresdens.
09:00 Uhr | Stilles Gedenken mit Menschenkette
Seit 2010 wird in Dresden mit einer Menschenkette an die Zerstörung der Stadt erinnert. Auch heute sind Dresdnerinnen und Dresdner aufgerufen, erneut ein Zeichen für Frieden, Menschenwürde und Toleranz zu setzen. Erwartet werden nach Organisatorenschätzung rund 20.000 Menschen. Unter dem Motto "Gemeinsam wachsam" wird sich um 18 Uhr die Menschenkette rund um die Innere Altstadt bis zur Inneren Neustadt formieren.
Mehrere Initiativen, darunter auch "HerzstattHetze" haben die Menschenkette-Teilnehmenden dazu aufgerufen, nach der Aktion auf den Altmarkt zu kommen und zu protestieren, wenn dort Rechstextremisten und die in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD ein eigenes Gedenken feiern wollen.
08:30 Uhr | Dresden erinnert an Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 ist Dresden massiv von den Alliierten angegriffen wurden. Rund 25.000 Menschen kamen bei den Angriffen ums Leben. 79 Jahre nach der Bombardierung finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Ein Überblick:
MDR (phb, kk)/dpa/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Februar 2024 | 19:00 Uhr