
Zittauer Gebirge Neue Gravelbikestrecke: Steile Aufstiege, rasante Abfahrten, beeindruckende Ausblicke
Hauptinhalt
18. April 2025, 11:00 Uhr
"Rockhead" heißt die neue Gravelbikestrecke, die von der Sächsischen Schweiz ins Zittauer Gebirge führt. Der Abschnitt von Großschönau bis Zittau ist der schwierigste der insgesamt 320-Kilometer langen Strecke. Was macht die Route so empfehlenswert und wer sollte sie lieber nicht fahren?
Wir fahren in ein dunkles Waldstück zwischen Jonsdorf und Oybin. Der Weg ist gesäumt von Fichten und großen Felsen. Es ist eine Landschaft wie aus dem Film "Der Herr der Ringe". Die Steigung und die Wurzeln auf dem Weg zwingen uns, abzusteigen und unsere Räder zu schieben.
Als wir aus dem Wald herauskommen, liegt der Johannisstein vor uns - einer von vielen Bergen des Zittauer Gebirges, die auf der sogenannten Schwarzen Etappe zu sehen und teils auch zu erklimmen sind. "Es ist die schwerste Etappe von "Rockhead", sagt Oliver Herberg. Der Bautzener hat die 320 Kilometer lange Gravelbikestrecke für die Marketinggesellschaft Oberlausitz mitentwickelt. Heute zeigt er uns den Abschnitt von Großschönau nach Zittau.
Was ist ein Gravelbike? Ein Gravelbike ist ein Mix aus Rennrad und Mountainbike – gemacht für Asphalt, Schotter und Waldwege. "Gravel" heißt auf Englisch "Schotter".
Über 32 Kilometer und 610 Höhenmeter geht es von Großschönau über Waltersdorf, Jonsdorf, Oybin und Olbersdorf bis nach Zittau - über Schotterpisten, Feld- und Waldwege und asphaltierte Straßen. Von einer Fahrtzeit von drei Stunden gehen die Routenplaner aus.
Natürlich kann man "Rockhead" auch ohne Gravelbike befahren, aber geländetauglich sollte es sein. "Mit einem Mountainbike geht es auch", sagt Herberge, aber er findet: "Mit einem Gravelbike macht es am meisten Spaß".
Rockhead: Der gesamte Streckenverlauf
Die Gravelbike-Strecke Rockhead führt über 320 Kilometer durch die Sächsische Schweiz und die Oberlausitz. Die Route führt über sieben Etappen von Wehlen über Bad Schandau, Sohland an der Spree, Großschönau, Zittau, Löbau, Stolpen zurück nach Wehlen. Natürlich kann man den Rundweg auch an jedem anderen Punkt beginnen oder nur einzelne Etappen fahren.
"Rockhead" soll "die Naherholung und den Ganzjahrestourismus stärken", sagt Herberg. Es gab keine Baumaßnahmen für die Strecke. Die Planer haben lediglich geeignete Wege miteinander zu der Gravelbike-Strecke verknüpft. Letzte Woche war der feierliche Start in die erste volle Saison.
Umgebindehäuser und ein Schmetterlingshaus
Bei moderater Steigung geht es von Großschönau mit Blick auf die Lausche in Richtung Waltersdorf. Dort angekommen gibt es Umgebindehäuser zu bewundern, eins schöner als das andere. Weiter geht’s nach Jonsdorf, das unter anderem ein Schmetterlingshaus zu bieten hat, und von dort auf den Johannisstein. Die Route führt über eine Wiese geradewegs hoch auf den Berg.
Doch die Steigung ist selbst Streckenplaner Herberg zu heftig. Er empfiehlt uns einen Weg um den Berg herum. Der längere, aber viel weniger steile Aufstieg ist für uns Herausforderung genug. Wer bis oben durchhält, wird mit einem fantastischen Ausblick belohnt.
Durch die Kelchsteine nach Oybin
Dann: Abfahrt. Felder und Bäume ziehen an uns vorbei. Durch den Wald geht es in Richtung Oybin zwischen den Kelchsteinen durch. Wind, Wasser und Zeit haben die Felsen zu zwei pilzförmigen Gebilden geformt. Oybin beeindruckt mit der Burg, dem Kloster und seinen Sandsteinformationen. Hier lohnt es sich, mehr Zeit zum Besichtigen einzuplanen.
Dann geht es weiter zum Olbersdorfer See. Zum Schwimmen ist es uns noch zu kalt, aber im Sommer dürfte ein Abkühlung im Wasser eine große Bereicherung für das "Rockhead"-Erlebnis sein. Wer noch nicht genug hat, kann gleich die nächste Etappe von Zittau nach Löbau nehmen. Die sei eher für Anfänger geeignet, sagt Herberg.
Fazit
Die "Schwarze Etappe" ist ein echtes Highlight für Fahrradbegeisterte, die sportliche Herausforderungen schätzen und dabei die Schönheit der Oberlausitz erleben möchten. Auf sie warten eindrucksvolle Landschaften in geballter Form sowie anspruchsvolle Anstiege und rasante Abfahrten.
Eine gute Grundkondition und ein geländetaugliches Fahrrad sind Voraussetzung, denn es geht mehrfach über steile und unebene Waldwege. Wer das Zittauer Gebirge lieber mit elektrischer Unterstützung erkunden möchte, kann auf ein geländetaugliches E-Bike zurückgreifen – entsprechende Verleihe gibt es sowohl in Großschönau als auch in Zittau. Für Familien mit kleinen Kindern ist die Strecke eher nicht geeignet.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 16. April 2025 | 14:30 Uhr