Wohnraummangel 1.000 Studierende in Dresden ohne Wohnheimplatz

12. November 2024, 14:40 Uhr

Die Plätze in den Dresdner Studentenwohnheimen reichen weiterhin nicht aus. Mehr als 1.000 Bewerbern wurde zu Semesterbeginn eine Absage erteilt, wie das Studentenwerk Dresden jetzt bekanntgab. Von den 5.526 Wohnheimplätzen an den Standorten in Dresden und Tharandt habe man 1.843 neu vergeben. Die Nachfrage übersteige jedoch das Angebot wie schon im Vorjahr um ein Vielfaches.

Die außen roten Studiererker sind das Auffälligste an der Südfassade des sanierten Studentenheims in der Dresdner Hochschulstraße.
Plätze in den Dresdner Studentenwohnheimen sind begehrt, aber viel zu knapp. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Die Miete beträgt - je nach Sanierungsstand und Größe - zwischen 173 Euro und 455 Euro. Damit liegt ein Teil der Mieten für Dresdner Wohnheimplätze bereits deutlich über der BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro.

Grafik - Regionalnachrichten Dresden 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

MDR SACHSEN – Das Sachsenradio

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio 02:34 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/nachhoeren/nachrichten/dresden/audio-2791506.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Viele Bewerber aus dem Ausland

Den Angaben zufolge kamen 45 Prozent aller Bewerber aus dem Ausland. Aus der Ferne sei es besonders schwer, Wohnraum in den Studentenstädten zu bekommen. "Die Verfügbarkeit von studentischem Wohnraum zu günstigen Preisen ist ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Hochschulentwicklung", betonte Geschäftsführer Michael Rollberg. Auf dem freien Wohnungsmarkt in Dresden gebe es kaum bezahlbare Wohnungen.

Die positiven Impulse des Bund-Länder-Programmes "Junges Wohnen" reichten nicht aus. Das Studentenwerk Dresden betreibt 32 Wohnheime. 502 Plätze in den Wohnheimen gelten als dringend sanierungsbedürftig. Die Sanierung eines Gebäudes mit 213 Plätzen soll im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Auch ein Neubau mit 149 Plätzen ist geplant.

Studierendenrat: Kein kompletter Überblick über Wohnsituationen

Der Studierendenrat der TU Dresden teilte auf Anfrage mit, dass es keinen seriösen Überblick gebe, wo Studierende unterkommen, die keinen Wohnheimplatz ergattern konnten. Darüber würde keine Statistik geführt. Einige Studierende hätten berichtet, dass sie für die erste Zeit auf Hotels und Ferienwohnungen auswichen, andere auf der Couch in bereits vollen Wohngemeinschaften übernachteten. Wie hoch die Zahl derer ist, die sich für eine andere Hochschulstadt entscheiden, bleibe hingegen unbekannt, hieß es.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 12. November 2024 | 12:30 Uhr

Mehr aus Dresden und Radebeul

Mehr aus Sachsen