Fördermittel gestrichen Dresdner Schwimmvereine vor dem Aus: Zwei Millionen Euro fallen weg
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13. Januar 2025, 18:32 Uhr
Es ist eine Nachricht, die in der Dresdner Schwimmszene viele sprachlos machte. Ab dem neuen Schuljahr soll die Vereinsförderung durch die Dresdner Bäder GmbH wegfallen. Durch den Schritt sollen zwei Millionen Euro gespart werden. Die Folge könnte sein, dass einige Schwimmvereine vor dem Aus stehen.
- Die Dresdner Bäder GmbH streicht zwei Millionen Euro Vereinsförderung.
- Die Kosten für Schwimmvereine könnten künftig um das Neunfache steigen.
- Dresdens Sportbürgermeister zeigt sich überrascht von der Entscheidung.
Ab dem neuen Schuljahr soll die Vereinsförderung durch die Dresdner Bäder GmbH wegfallen. Die technischen Werke Dresden, zu denen die Bäder GmbH gehört, teilten MDR SACHSEN auf Nachfrage mit, dass sie sich die zwei Millionen Euro Förderung nicht mehr leisten können und deswegen einstellen.
Kosten steigen künftig auf das Neunfache
Mit dem Wegfall der Förderung stehen vermutlich viele Schwimmvereine vor dem Aus. Der Leiter des Nachwuchszentrums Schwimmen DSC, Dirk Oehme, verdeutlicht das Problem.
Demnach müssen die Vereine die Schwimmbahnen für die Nutzung bezahlen. "Die Vereine haben einen kleinen Anteil, also eben diese sechs Euro pro Stunde für so eine 50-Meter-Bahn im Moment bezahlt und die Differenz ist dann über diese Förderung abgewickelt worden", erklärt Oehme.
Ohne Förderung müssten die Vereine künftig stattdessen das Neunfache zahlen, also 53 Euro Bahnmiete, rechnet er vor. Nicht nur das Leistungsschwimmen, sondern auch der Unterricht für die Kleinsten seien so nicht mehr finanzierbar.
Mitgliederbeiträge könnten bis zu 100 Euro steigen
Oehme zufolge müssten die 4.500 Mitglieder der Dresdner Schwimmvereine das drei- bis fünffache des bisherigen Mitgliedsbeitrages zahlen. Das seien 80 bis 100 Euro. Oehme glaube nicht, dass Vereinsmitglieder bereit wären, so viel mehr zu bezahlen.
Mutter: 700 Euro monatlich für Training
Dramatisch könnte die Lage vor allem für die 60 Kinder werden, die am Landesstützpunkt leistungssportlich trainieren und am Sportgymnasium oder der Sport-Oberschule unterrichtet werden.
Ihr Sohn gehe bereits auf die Sportschule, ihre Tochter soll es ebenfalls, sagt die Mutter Sandra Fischger. Für beide Kinder würde das jedoch 700 Euro monatlich kosten, sagt sie. "Wenn die Förderung wegfällt, dann war's das. Dann kann ich weder das eine noch das andere Kind an die Sportschule schicken."
Wenn die Förderung wegfällt, dann war's das. Dann kann ich weder das eine noch das andere Kind an die Sportschule schicken.
Sportbürgermeister zeigt sich überrascht
Die technischen Werke Dresden sieht die Stadt für die Sportförderung und somit auch für die Übernahme der Förderkosten verantwortlich ist. Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser zeigt sich davon überrascht: "Das es so entschieden wird, da bin ich selber ein Stück weit überrascht worden, dass man wirklich diese Nummer zieht."
Das es so entschieden wird, da bin ich selber ein Stück weit überrascht worden, dass man wirklich diese Nummer zieht.
Es stelle ein großes Problem dar zu verhindern, dass die Schwimmvereine im wahrsten Sinne des Wortes "nicht untergehen", sagt Dornhauser.
Angespannter Haushalt: Finanzierbarkeit fraglich
Ob man diese zwei Millionen Euro noch in den städtischen Haushalt bekommt scheint jedoch wegen der angespannten Finanzsituation fraglich. Ansonsten müsste der Sportbürgermeister die Fördermittel aus seinem Budget finanzieren. Das hieße, dass die finanziellen Mittel für andere Vereine gekürzt werden müssten.
MDR (phb/sro)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 13. Januar 2025 | 19:00 Uhr
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