Hauptzollamt Schwarzarbeit-Kontrolle bei Rammstein-Konzerten in Dresden
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20. Mai 2024, 17:41 Uhr
Zollbeamte haben während der Konzerte der Band Rammstein in Dresden Mitarbeiter der Sicherheitsdienste und der Gastronomie überprüft. An drei Tagen wurden mehr als 1.300 Beschäftigte kontrolliert. Das Sicherheitsunternehmen Ihre Wache begrüßt die Kontrollen ausdrücklich, um das Ansehen der Branche zu stärken.
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Zollbeamte haben während der Konzerte der Band "Rammstein" in Dresden Mitarbeiter der Sicherheitsdienste überprüft. Wie eine Sprecherin des Hauptzollamtes Dresden mitteilte, wurden an drei von vier Konzerttagen mehr als 1.300 Beschäftigte von über 70 Firmen kontrolliert. In rund 400 Fällen würden sich weitere Prüfungen anschließen. Um welche möglichen Verstöße es genau geht, ist derzeit nicht bekannt.
Neben Zoll auch Landespolizei, Ordnungsamt und Ausländerbehörde vor Ort
Bei den Kontrollen sei es vor allem um mögliche Schwarzarbeit gegangen. So sei auch geprüft worden, ob die eingesetzten Arbeitskräfte von ihren Arbeitgebern zur Sozialversicherung angemeldet waren. An den Einsätzen waren neben dem Zoll auch die Landespolizei, das Ordnungsamt und die Ausländerbehörde der Stadt Dresden beteiligt.
"Dass unsere Prüfungen bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung so reibungslos und effektiv umgesetzt werden konnten, ist vor allem der langfristigen Vorbereitung und der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten geschuldet", so die Sprecherin weiter. Sachverhalte, für die die anderen Behörden zuständig waren, hätten direkt vor Ort geklärt werden können.
Sicherheitsunternehmen begrüßt Kontrollen
Die Pressesprecherin des koordinierenden Sicherheitsunternehmens Ihre Wache, Eva Wagner, sagte MDR SACHSEN, dass die Kontrollen nicht überraschend gewesen seien. Bei Veranstaltungen in diesen Größenordnungen sei das nicht ungewöhnlich. Wagner sagte weiter, sie begrüße die Kontrollen durch den Zoll. Es sei die einzige Möglichkeit, um Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zu verhindern. Man wolle daran mitwirken, schwarze Schafe in der Branche herauszufiltern.
Die beteiligten Firmen in der Sicherheits- und Gastrobranche kämen bei Konzerten in diesen Dimensionen nicht nur aus der Region, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet und dieses Mal auch aus der Tschechischen Republik. Bei 70 beteiligten Firmen könne man trotz Vorprüfungen nicht für alle die Hand ins Feuer legen. "Das Ganze (die Kontrollen, Anm. d. Red.) ist in unserem Sinne und wichtig für uns als Sicherheitsbranche, einen anderen Eindruck vermitteln zu können."
Wir müssen das Thema sehr ernst nehmen. Uns ist es auch ein Anliegen, schwarze Schafe in der Sicherheitsbranche rauszufiltern.
Neben den Rammstein-Konzerten waren die Sicherheitsdienste an diesem Wochenende auch beim Heimspiel von Dynamo Dresden, dem Dixielandfestival und dem Konzert von Matthias Reim gefordert.
Die Band Rammstein um Frontmann Till Lindemann hatte in der vergangenen Woche vier Konzerte in Dresden gegeben. Rund 200.000 Menschen kamen zu den Veranstaltungen in der Dresdner Flutrinne. Nach Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen reagierte die Stadt Dresden und richtete für die Konzerte am Wochenende zwei zusätzliche Ausgänge ein. Eva Wagner von der verantwortlichen Sicherheitsfirma zeigte sich zufrieden: "Es hat sich gezeigt, dass es schon am Samstag einen guten Ablauf gab," sagte sie im Interview.
MDR (dkö)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 20. Mai 2024 | 09:00 Uhr