Stadtrat Dresden Filmnächte am Elbufer bis 2026 sicher: Entscheid über Ausschreibung vertagt

Die Stadt Dresden wird den Vertrag mit den Veranstaltern der Filmnächte am Elbufer erst einmal nicht kündigen. Das hat der CDU-Stadtrat Steffen Kaden MDR SACHSEN bestätigt. Eine Kündigung zum Ende des Jahres 2025 müsste bis zum 31. März erfolgen. Da man das nicht vorhabe, verlängere sich der Vertrag automatisch um ein Jahr. Die Filmnächte seien damit bis zum Jahr 2026 gesichert, sagte er.

Ursprünglich wollte sich der Wirtschaftsausschuss des Dresdner Stadtrates am Ende voriger Woche mit dem Thema beschäftigen. Diese Beratungen sind laut CDU-Stadtrat aber verschoben worden. Im Mai soll der Stadtrat über die Zukunft der Filmnächte am Elbufer entscheiden.

Die Stadt plant, ab 2026 die Konzession für Kino- und Konzertveranstaltungen am Königsufer neu und europaweit auszuschreiben - auch, um möglichen Klagen von Mitbewerbern zu entgehen, hieß es. Bislang hatten die Filmnächte-Veranstalter automatisch alle fünf Jahre einen neuen Vertrag mit der Stadt abgeschlossen.

Zum Mehrheitsbeschluss des Stadtrats Mitte Juni 2023 sagte Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke), der beruhe auf rechtlichen Hintergründen.

Nach Meinung der Filmnächte-Macher gebe es keine juristische Verpflichtung, die Nutzung der Flächen am Elbufer neu auszuschreiben. Der Mitgesellschafter der PAN GmbH, Philip Hartmanis, kritisiert die angestrebte Ausschreibung und fürchtet, dass die Sommerkino- und Konzertreihe wegen eines "formalen Verwaltungsakts" verschwinden könnte, weil die Filmnächte zum Spielball für verwaltungsinterne oder politische Interessen würden.

Die Filmnächte am Elbufer gelten als Deutschlands größtes Freilichtkino-Festival. Sie finden seit 1991 jedes im Sommer am Königsufer statt. 2023 kamen 230.000 Zuschauer, im Jahr davor waren es knapp 274.000 Besucherinnen und Besucher. Allein Zehntausende von ihnen strömen zu den jährlichen "Kaisermania"-Konzerten von Roland Kaiser.