Bericht von 2020 über Privatinitiative Ideen für ein jüdisches Museum in Dresden
Hauptinhalt
18. Oktober 2020, 12:07 Uhr
In Dresden setzt sich Wolfram Nagel für ein jüdisches Museum ein. Es könnte auf einem Areal unmittelbar neben dem Neustädter Bahnhof entstehen. Vor 170 Jahren wurde dort der Leipziger Bahnhof eröffnet. Bis 1901 hielten Personenzüge, dann wurde das Gelände zum Güterbahnhof umgebaut. 1942 und 1943 wurden hunderte jüdische Bürger Dresdens, auch viele Kinder, vom Alten Leipziger Bahnhof aus in die Todeslager der Nationalsozialisten nach Riga und Auschwitz deportiert. Für Wolfram Nagel ein Aspekt, der bei einer Museumsplanung berücksichtigt werden müsse.
Stadträte unterstützen Idee
Der ehemalige Güterbahnhof ist derzeit in Privatbesitz. Vor Jahren hieß es, dass ein Baumarkt auf dem Gelände eröffnen wolle. Laut Nagel verhandele die Stadt über die Eigentumsverhältnisse, Stadträte würden seine Museums-Idee unterstützen. Auch der Beauftragte für das jüdisches Leben in Sachsen, Thomas Feist, befürwortet das Projekt. Er sieht so ein jüdisches Museum als einen Erinnerungsort an - für ganz Mitteldeutschland und die angrenzenden Gebiete in Tschechien und Polen.
Hinweis der Redaktion Der Initiator Wolfram Nagel ist freier Journalist und arbeitet als Radioreporter für MDR SACHSEN. Als Journalist beschäftigt sich Nagel auch beruflich mit der Geschichte seiner Religion.
Quelle: MDR/kk
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 17.10.2020 |19:00 Uhr