Sparzwang Hygiene-Museum Dresden: Städtische Sparpläne gefährden Angebote und Betrieb

09. September 2024, 17:40 Uhr

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden hat sich am Montag angesichts geplanter städtischer Sparpläne alarmiert gezeigt. Die Direktorin der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum, Iris Edenheiser, sagte MDR SACHSEN, dass aufgrund der angekündigten Sparmaßnahmen geplante Sonderausstellungen in den Jahren 2025 und 2026 gestrichen oder verschoben werden müssten. Ebenso könnten der freie Eintritt für Kinder und Jugendliche wegfallen, ein weiterer Schließtag notwendig werden sowie Abstriche bei der Bildungs- und Vermittlungsarbeit nötig sein.

Städtische Sparpläne werden verdoppelt

Wegen der angespannten Haushaltslage will die Landeshauptstadt Dresden in den beiden nächsten Jahren ihren Anteil für die Stiftung Deutsches Hygiene-Museum um je 665.000 Euro reduzieren. Weil das Museum zu gleichen Teilen von Dresden und dem Freistaat finanziert wird, würde sich die Kürzung auf jährlich 1,33 Millionen Euro verdoppeln.

Iris Edenheiser fürchtet angesichts der neuen Kürzungspläne der Stadt um das Format und den internationalen Ruf des Hauses. Das Deutsche Hygiene-Museum sei mit über 300.000 Besuchern Dresdens Vorzeige-Museum.

Eine Frau
Lisa Klamka, kaufmännische Direktorin des Dresdner Hygiene-Museums sieht die geplanten Haushaltskürzungen nur mit tiefen Einschnitten in das Profil des Deutschen Hygiene-Museums Dresden umsetzbar. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Kürzungen bedeuten "tiefe Einschnitte" in Programm

Bereits jetzt sei die finanzielle Lage aufgrund enormer Sparmaßnahmen schwierig, betont die kaufmännische Direktorin Lisa Klamka MDR SACHSEN. Alle Abteilungen hätten im Vergleich zum Vorjahr schon 20 Prozent eingespart. Notwendige, anstehende Sanierungen und Fixkosten für Personal würden kaum weitere Sparmaßnahmen zulassen. Lisa Klamka zufolge bedeutet die geplante Haushaltskürzung "tiefe Einschnitte" ins bisherige Programm und Profil des Hauses.

Kürzungen für weitere Dresdner Kultureinrichtungen geplant

Von den Dresdner Haushaltskürzungen im Kulturbereich sind unter anderem auch das Festspielhaus Hellerau und die Staatsoperette betroffen. Wegen fehlender Eigenmittel gehen dann jeweils auch Fördermittel verloren. Für Hellerau könnte dies einen verkürzten Spielbetrieb von vier Monaten statt bisher zehn Monaten bedeuten.

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MDR (kav)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 09. September 2024 | 19:00 Uhr

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