Juwelendiebstahl Einbruch ins Grüne Gewölbe: Haftbefehl gegen siebten Tatverdächtigen erlassen
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29. Januar 2024, 16:00 Uhr
Seit Ende Januar 2022 stehen die mutmaßlichen Diebe der historischen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe vor Gericht. Die Staatsanwaltsschaft ging von einem siebten Tatverdächtigen aus. Der saß am Dienstag als Besucher im Saal und konnte festgenommen werden. Am Mittwoch wurde gegen ihn Haftbefehl erlassen.
Zweieinhalb Jahre nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist ein siebter Verdächtiger gefasst worden. Gegen den 22 Jahre alten Mann wurde am Mittwoch Haftbefehl erlassen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Dresden mitteilten, war der Beschuldigte am Dienstag am Rande der Hauptverhandlung festgenommen worden. Er hatte als Besucher die Hauptverhandlung verfolgt, wurde später festgenommen und einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Am Mittwoch hat der nun Haftbefel gegen den Mann aus Berlin-Kreuzberg erlassen. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden. Der 22-Jährige befinde sich in Untersuchungshaft. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, wird ihm Beihilfe zu schweren Bandendiebstahl und weiteren nicht näher bezeichneten Straftaten vorgeworfen.
Beihilfe zum Juwelendiebstahl
Der Mann soll das Grüne Gewölbe ausgekundschaftet haben. Konkret erklärte die Staatsanwaltschaft dazu, dass er "den sechs Hauptbeschuldigten in Kenntnis des gesamten Tatplans umfassende Hilfestellung bei der Planung und Durchführung des Vorhabens geleistet" haben soll.
Ermittler untersuchten den Angaben zufolge am Dienstag auch das Auto und die Wohnung des Mannes in Berlin-Kreuzberg.
DNA-Spuren der Angeklagten am Tatort
Im Prozess sagte am Dienstag hatte auch der zuständige Abteilungsleiter für die DNA-Spurensicherung im Landeskriminalamt, Ralf Nixdorf, ausgesagt. Demnach konnten von vier der sechs Angeklagten eindeutige DNA-Spuren am Tatort sichergestellt werden. In einem weiteren Fall ging der 52 Jahre alte Experte mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Betroffene wie die vier anderen an der Außenmauer des Dresdner Schlosses einen genetischen Fingerabdruck zurückließ.
Nixdorf sagte auch, es seien mehr als 1.000 DNA-Proben ausgewertet worden. Aber nicht alle seien verwertbar gewesen. Vor allem die Spuren im Grünen Gewölbes waren zum größten Teil unbrauchbar. Denn: Die Einbrecher hatten mit einem Feuerlöscher gesprüht.
Prozess gegen Clan-Mitglieder
In dem Prozess zum Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden stehen sechs Männer aus einer arabischstämmigen Berliner Großfamilie vor Gericht. Die beschuldigten sind Männer zwischen 23 und 28 Jahren alt. Sie sollen am frühen Morgen des 25. November 2019 Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Versicherungswert von etwa 113 Millionen Euro aus der Schatzkammer gestohlen haben. Die Anklage lautet auf schweren Bandendiebstahl, Brandstiftung und besonders schwere Brandstiftung.
MDR (mar,tfr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 10. Mai 2022 | 16:00 Uhr