Ermittlungen Nach Diebstahl aus Grünem Gewölbe: Mutmaßlicher Betrüger in Untersuchungshaft
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18. November 2022, 12:18 Uhr
Seit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden im November 2019 laufen die Ermittlungen rund um den Fall auf Hochtouren. Mittlerweile stehen sechs Männer vor Gericht. Aber immer wieder stoßen die Ermittlerinnen und Ermittler auf neue Spuren und Hinweise. Nun wurde ein Mann in den Niederlanden verhaftet. Er hatte laut Staatsanwaltschaft vorgegeben, ein gestohlenes Kunstwerk zurückkaufen zu wollen und sich dann mit dem gezahlten Geld aus dem Staub gemacht. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.
- In den Niederlanden wurde ein Mann im Zusammenhang mit dem Einbruch ins Grüne Gewölbe festgenommen.
- Er soll die Staatlichen Kunstsammlungen um 40.000 Euro betrogen haben.
- Angeblich sei ihm eines der Beutestücke zum Verkauf angeboten worden.
Im Zusammenhang mit dem Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe Dresden im November 2019 ist ein Mann in den Niederlanden festgenommen worden. Der 54-Jährige steht unter dem Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs an den Staatlichen Kunstsammlungen (SKD), wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mitteilte. Er sei am 10. November nach Deutschland überstellt worden und sitze in Untersuchungshaft, hieß es.
Mann gab sich als Diamantenhändler aus Antwerpen aus
Der 54 Jahre alte Mann soll 40.000 Euro kassiert haben, weil er angeblich eines der 2019 aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Schmuckstücke zurückkaufen wollte. Der Mann habe sich als Diamantenhändler aus Antwerpen ausgegeben und im Dezember 2021 einen niederländischen Kunstdetektiv kontaktiert. Ihm sei angeblich der bei dem Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe gestohlene Bruststern aus der Diebesbeute für 40.000 Euro zum Kauf angeboten worden. Laut Staatsanwaltschaft erklärte der Beschuldigte, das Schmuckstück zum Zwecke der Rückführung an die SKD von den Anbietern kaufen zu wollen.
Verdächtiger ist vorbestraft
Da die Schilderungen des Mannes zunächst plausibel klangen, sei es am 27. Dezember 2021 zu einem Treffen zwischen mehreren Vertretern der SKD, dem vermeintlichen Händler und dem Kunstdetektiv in Antwerpen gekommen, so die Staatsanwaltschaft. Bei diesem Treffen zeigte der Mann im längeren Gespräch laut Staatsanwaltschaft "außerordentlichen Kunstsachverstand". Daher übergaben die SKD-Vertreter ihm das Geld zum Zweck des Rückkaufs, der über den Kunstdetektiv erfolgen sollte. Damit verschwand der Mann. Als er sich dann entgegen seiner Beteuerungen nicht mehr zurückmeldete, wurden Ermittlungen aufgenommen.
Der Mann soll den Angaben zufolge in den Niederlanden bereits vorbestraft und in anderer Sache in Haft gewesen sein. Im Mai wurde gegen ihn ein europäischer Haftbefehl erlassen. Bislang habe er keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht, hieß es. Nach dem Juwelendiebstahl 2019 aus Sachsens Schatzkammer stehen derzeit in Dresden sechs Männer vor Gericht.
MDR (ben)/epd/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 17. November 2022 | 12:00 Uhr