Sparpläne Lautstarker Protest: Altenberg will Hälfte der kommunalen Kitas schließen
Hauptinhalt
21. März 2025, 16:34 Uhr
Im Osterzgebirge wehren sich Eltern gegen die geplante Schließung von fünf Kindertagesstätten unter anderem in Schellerhau, Zinnwald und Geising. Laut Altenbergs Bürgermeister Markus Wiesenberg (CDU) sind die acht kommunalen Kitas der Stadt im Durchschnitt nur zur Hälfte ausgelastet. Der Plan, vier Kitas zu schließen, geht zurück auf eine von der Firma B&P Kommunalberatung erstellte "Kita-Strategie" für die Stadt Altenberg.
Externes Beratungsunternehmen sieht Handlungsbedarf
Im Mai 2024 hatte der Stadtrat beschlossen, das externe Beratungsunternehmen zu beauftragen, um eine "detaillierte Analyse der finanziellen Lage der Stadt Altenberg durchzuführen und konkrete Maßnahmenvorschläge zur Sicherung der Haushaltsstabilität zu erarbeiten", heißt es ein einem Papier der Stadt Altenberg. Laut Strategiepapier besteht in Altenberg dringender Handlungsbedarf. Als Gründe werden genannt:
Dem Stratiegiepapier zufolge betragen die Kosten für die Kindertageseinrichtungen 19 Prozent des gesamten Volumens der ordentlichen Aufwendungen der Stadt Altenberg. In der kommenden Woche, am 25. März, soll der Stadtrat über diese Beschlussempfehlung beraten und zur Umsetzung der Kita-Strategie abstimmen.
Eltern wollen sich gegen Kita-Schließungen wehren
Am Donnerstagnachmittag hatten Eltern und Kinder vor dem Rathaus in Altenberg demonstriert. Unter ihnen war auch Anke Liebscher. Ihr Sohn besucht eine integrative Kita in Geising: "Wir wollen auf jeden Fall gehört werden. Und wir wollen, dass genau darüber nachgedacht wird und was nicht gemacht wird - vor allem, dass man das Wohl der Kinder in den Vordergrund stellt und nicht das Wirtschaftliche", sagte sie MDR SACHSEN.
Ihr Sohn sei das erste Kind mit Handycap in dieser Kita gewesen. Das Team hätte sehr offen reagiert, weshalb ihr die Kita sehr am Herzen liege. Gegen die Schließungspläne der Kita in Geising hat der dortige Elternrat eine Online-Petition gestartet - fast 1.300 Unterschriften wurden schon gesammelt. Einige kommentieren, dass wie sehr sie die kurzen Wege für ihre Kinder und das Personal schätzen. In der Petitionsbegründung werden langjährige, finanzielle Fehlplanungen der Stadt für die Situation verantwortlich gemacht.
MDR (kav)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | MDR SACHSENSPIEGEL | 20. März 2025 | 19:00 Uhr
