Geschichte Die Bombardierung Dresdens im Februar 1945
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Tausende Bomben, rund 25.000 Tote und eine zerstörte Stadt - das ist die Bilanz der Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 und den darauffolgenden Tagen. Historiker haben die Bombardierung Dresdens umfänglich aufgearbeitet - auch was die Zahl der Toten betrifft. Denn die Zahl der Opfer wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder für Propagandazwecke überhöht dargestellt und für die Relativierung der deutschen Schuld am Zweiten Weltkrieg herangezogen.
Im Februar 1945 kamen bei den Luftangriffen auf Dresden Tausende Menschen ums Leben. Die barocke Stadt fiel zu großen Teilen in Schutt und Asche. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar und am folgenden Tag zerstörten die Bomben der britischen und US-amerikanischen Luftwaffe eine Fläche von etwa zwölf Quadratkilometern vollständig.
Historisches Zentrum in Schutt und Asche
Von den Renaissance- und Barockbauten im Zentrum blieben nur verbrannte Trümmer übrig. Kulturhistorische Prachtbauten wie Semperoper, Residenzschloss oder Zwinger wurden größtenteils zerstört, die Frauenkirche stürzte am 15. Februar in sich zusammen.
Tausende Bomben über Dresden abgeworfen
Die 773 Bomber der britischen Airforce warfen in den ersten zwei Tagen 1.478 Tonnen Spreng- und 1.182 Tonnen Brandbomben sowie Luftminen auf die Stadt ab. US-amerikanische Flieger klinkten tagsüber weitere 711 Tonnen Bomben aus. Am 15. Februar folgte eine letzte Angriffswelle von 210 US-amerikanischen B-17-Bombern, die 463 Tonnen Sprengbomben abwarfen.
Wegen Nazi-Propaganda: Zahl der Opfer lange umstritten
Wie viele Menschen in der etwa 630.000 Einwohner zählenden Stadt bei diesen Bombardements ums Leben kamen, war lange umstritten. Eine 2004 einberufene Expertenkommission kam auf bis zu 25.000 Tote.
In der Nazi-Propaganda war die Zahl der Opfer nach dem Bombardement mit bis zu 200.000 Toten angegeben worden. Diese Zahlen greifen heute rechtsextreme Gruppierungen auf, um die Luftangriffe als "Kriegsverbrechen" einzustufen und die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg zu relativieren. Dabei gingen damals selbst die Dresdner Behörden nach der Bergung der Leichen von 18.000 bis 25.000 Opfern aus.
Die Dresdner Innenstadt war zum Zeitpunkt der Bombardierung mit Flüchtlingen aus dem Osten überfüllt. Viele von ihnen suchten im Großen Garten oder auf den Elbwiesen Schutz. Doch Flammen, Rauch und Hitze brachten ihnen den Tod.
Symbol der Friedensbewegung
Wegen der hohen Opferzahl so kurz vor Kriegsende und der vernichteten kulturellen Werte wurde die Elbestadt später zum Symbol der Friedensbewegung. Schon seit DDR-Zeiten hat Dresden Partnerschaften mit Städten, die ein ähnliches Schicksal teilen: Coventry und Rotterdam - Städte, die im Zweiten Weltkrieg ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung bombardiert wurden.
MDR (cnj/pri)/dpa | Erstmals veröffentlicht am 13.02.2011
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. Februar 2023 | 07:00 Uhr