Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch.
Katja Meyer ist Schulassistentin an der Grundschule Kötzschenbroda in Radebaul. Mit ihrer Arbeit entlastet sie unter anderem die Schulleiterin. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Bildung in Sachsen So unterstützen Schulassistenten Schüler und Lehrer

27. Oktober 2023, 18:42 Uhr

Schulassistenten gibt es in Sachsen seit sieben Jahren. Gestartet im Rahmen eines Modellprojektes, ist die Schulassistenz mit 700 Vollzeitstellen im sächsischen Schulsystem mittlerweile fest verankert. In Dresden trafen sich am Donnerstag Vertreter dieser neuen Berufsgruppe zu einer ersten Fachtagung.

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Der Saal im Dresdner Gymnasium Bürgerwiese ist bis auf den letzten Platz besetzt. Rund 250 Schulassistenten aus ganz Sachsen sind zur ersten Fachtagung Schulassistenz angereist. Das Interesse war groß, es gab viel mehr Anmeldungen als Plätze. Netzwerken, sich über Aufgaben und Ziele austauschen und mit dem sächsischen Kultusminister besprechen - das lag offenbar vielen der Schulassistenten am Herzen, auch Katja Meyer. Sie ist seit fünf Jahren an der Grundschule Kötzschenbroda in Radebeul Schulverwaltungsassistentin, kümmert sich um Budgetfragen, die Organisation von Ausflügen und die Digitalisierung.

Fehlende Fortbildungen für Schulassistenten

Gern würde sich Katja Meyer für ihren neuen Job auch weiterbilden. Aber das hat sich in der Praxis als schwierig herausgestellt: "Das Fortbildungsangebot ist oft auf die Lehrer zugeschnitten. Deshalb ist es für uns schwer, eine Fortbildung zu bekommen." Hier sollte dringend nachgebessert werden, findet auch die Schulleiterin der Grundschule Kötzschenbroda, Katja Schröter. Die Verwaltungsassistentin Katja Meyer sei eine klare Bereicherung. Durch ihre Arbeit bleibe mehr Zeit für die Schulentwicklung.

Bürokratie belastet Schulleiter

Zudem habe sich in den letzten Jahren die Arbeitssituation an den Schulen verschärft, erläutert die Schulleiterin. Neben dem Dauerthema Lehrermangel sei auch die zunehmende Heterogenität in den Klassen eine Herausforderung. Bei den zusätzlichen Baustellen Unterstützung zu bekommen, sei im Alltag sehr hilfreich: "Wir leben in einem Land, das sich mit Bürokratie bestens auskennt und die immer weiter ausbaut, auch im schulischen Bereich. Das neben dem alltäglichen Geschäft eines Schulleiters zu stemmen, ist eine Mammutaufgabe."

Christian Piwarz (CDU), Kultusminister von Sachsen, nimmt an einer Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden Schuljahresbeginn 2023/24 teil.
Christian Piwarz hat das Potenzial, das die Schulassistenten bieten, erkannt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Das naheliegende Ziel ist es, jede Schule zu versorgen. Aber darüber hinaus müssen wir auch schauen, wo es besondere Aufgaben gibt und dass wir an diese Schulen dann auch mehr Assistenten bringen.

Christian Piwarz (CDU) sächsischer Kultusminister

Hilfe im Unterricht und in der Verwaltung

Schulassistenten können in der Verwaltung unterstützen, aber auch im Unterricht. Beispielsweise in Klassen mit besonderem Förderbedarf oder bei Deutsch als zweiter Fremdsprache. In dem Fall werden sie als Sprach-  und Integrationsmittler eingesetzt. Nicht mehr wegzudenken im Alltag vieler Schulen, das sagt auch Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU): "Wir sind noch im Aufbau begriffen. Das naheliegende Ziel ist es, jede Schule zu versorgen. Aber darüber hinaus müssen wir auch schauen, wo es besondere Aufgaben gibt und dass wir an diese Schulen dann auch mehr Assistenten bringen."

Im Moment gibt noch nicht einmal an jeder zweiten Schule in Sachsen einen Schulassistenten. Aber angesichts dessen, dass es diese Berufsgruppe erst seit sieben Jahren gibt, ist das wohl auch nicht verwunderlich.

MDR (sth/Clara Gehrunger)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 27. Oktober 2023 | 19:00 Uhr

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