Bevölkerungsprognose bis 2040 Zahl der Sachsen könnte 2028 unter Vier-Millionen-Grenze fallen
Hauptinhalt
13. Juni 2023, 19:04 Uhr
Welche Prognose auch gelesen wird - die Bevölkerung in Sachsen wird bis 2040 voraussichtlich sinken. Zwar hat sich die Zuwanderung in den Freistaat positiv auf die Statistik ausgewirkt. Doch bereits für die kommenden Jahre wird wieder von einem Bevölkerungsschwund ausgegangen.
- Die Zahl der Sachsen könnte bereits 2028 die Marke von vier Millionen unterschreiten.
- Trotz einer leicht steigenden Geburtenrate können die Sterbefälle nicht ausgeglichen werden.
- Die Zuwanderung schwächt den Bevölkerungsschwund im Freistaat ab.
Sachsens Bevölkerung könnte bereits 2028 die Vier-Millionen-Grenze unterschreiten. Nach anderen Prognosen ist das spätestens 2040 der Fall, teilte der Präsident des Statistischen Landesamtes Sachsen, Martin Richter, am Dienstag mit. Statt derzeit 4,04 Millionen Menschen würden dann voraussichtlich noch zwischen 3,73 und 3,89 Millionen Menschen im Freistaat leben, sagte Richter.
Richter zufolge könnte die Vier-Millionen-Marke frühestens 2028 oder im optimalen Fall bis 2033 unterschritten werden. Für dieses Jahr würde noch ein geringer Zuwachs erwartet, sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU). "Ab dem nächsten Jahr ist jedoch von einem durchschnittlichen jährlichen Bevölkerungsrückgang in moderater Höhe zwischen 0,3 und 0,5 Prozent auszugehen", betonte der CDU-Politiker.
Ab dem nächsten Jahr ist jedoch von einem durchschnittlichen jährlichen Bevölkerungsrückgang in moderater Höhe zwischen 0,3 und 0,5 Prozent auszugehen.
Geburten können Sterbefälle nicht ausgleichen
Grund für den Bevölkerungsrückgang ist nach Angaben des Statischen Landesamtes in erster Linie der fortschreitende Rückgang der Geburten in Sachsen. Je kleiner die Gemeinden, desto größer werde der Bevölkerungsrückgang sein. Vor allem im Erzgebirge, im Vogtland sowie den Landkreisen Görlitz und Bautzen werden den Prognosen zufolge künftig weniger Menschen leben. Nur für die Städte Dresden und Leipzig wird ein Bevölkerungszuwachs erwartet.
Laut Statistik bekommen Frauen in Sachsen durchschnittlich 1,53 Kinder (Stand: 2021). Für die Jahre bis 2030 wird zwar ein leichter Anstieg der Geburten prognostiziert und bis 2040 soll die Geburtenzahl konstant bleiben. Dennoch sterben im Freistaat bis 2040 den Prognosen zufolge zwischen 512.800 und 593.000 mehr Menschen als geboren werden. Der Rückgang der Gesamteinwohnerzahl werde außerdem von einer fortgesetzten Alterung der Bevölkerung begleitet.
Einwanderung schwächt Bevölkerungsschwund ab
Auch die Zuwanderung aus anderen Bundesländern und dem Ausland werden den Rückgang der Bevölkerung im Freistaat nicht aufhalten können. Bis 2040 könnten laut Prognosen zwischen 364.000 und 277.000 Personen nach Sachsen einwandern.
Die Zuwanderung insbesondere ukrainischer Geflüchteter in den vergangenen beiden Jahren habe sich dabei positiv auf die Bevölkerungsentwicklung ausgewirkt. Wie viele Schutzsuchende jedoch im Freistaat wohnen bleiben, sei schwer abzuschätzen. Aktuell geht das Statistische Landesamt vom Verbleib von 52.000 ukrainischen Schutzsuchenden aus.
MDR (phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. Juni 2023 | 16:00 Uhr