Automobilindustrie Gläserne Manufaktur Dresden bald dicht? VW denkt über Produktionsende nach
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14. März 2024, 17:11 Uhr
Nachdem seit 2016 in der Gläsernen Manufaktur Dresden keine Oberklasse-Wagen der Marke "Phaeton" mehr hergestellt worden sind, steht die Zukunft des Standorts zur Debatte. Jetzt denkt Volkswagen laut über ein Ende der Autoproduktion in der Gläsernen Manufaktur nach. "Eine Fahrzeugfertigung ist schwierig darzustellen bei einer solchen Stückzahl und der Logistiksituation mitten in Dresden", sagte Markenchef Thomas Schäfer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
VW: "Noch keine finale Entscheidung"
VW arbeite derzeit an Zukunftsszenarien für den Standort in Sachsen und die Mitarbeiter. "Dresden ist ja schon heute ein Standort, der nicht nur den ID.3 montiert, sondern an dem auch Entwicklungsarbeit geleistet wird und Auslieferung an Kunden. Wir überprüfen gerade, wie wir dort nach vorne gehen wollen." Eine finale Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Schwache Nachfrage und Folgen
Ende 2023 hieß es für die 340 Mitarbeitenden in Dresden noch, die Beschäftigung sei bis 2029 vertraglich gesichert. Damals suchte die Gläserne Manufaktur auf ihrer Homepage auch noch Auszubildende für den Lehrbeginn 2024. Laut VW Sachsen sind in der Manufaktur im vorigen Jahr 6.000 Elektroautos montiert worden. Im Werk in Zwickau mit mehr als 10.000 Beschäftigten waren es im vorigen Jahr mehr als eine Viertel Million Fahrzeuge. Die Kapazität des Werks war damit nicht ausgeschöpft.
Wegen der derzeit geringen Nachfrage nach E-Autos hatte VW vorige Woche angekündigt, auf die bisher geplante Überlauffproduktion des ID.3 in Wolfsburg zu verzichten. Das E-Modell wird ausschließlich in Sachsen hergestellt.
MDR (kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 14. März 2024 | 15:30 Uhr