Zwei Weißbüscheläffchen sitzen auf einem Ast.
Die possierlichen Weißbüschelaffen leben im Wildpark Geising. Drei ihrer Artgenossen bleiben weiter verschwunden. (Archivbild) Bildrechte: Egbert Kamprath

Affendiebstahl Wildpark Geising: Affen sind keine Haustiere

21. Januar 2025, 12:05 Uhr

Wer könnte Anfang Dezember 2024 drei Weißbüschelaffen gestohlen haben? Darüber rätselt man im Wildpark Osterzgebirge in Geising weiterhin. Sich diese putzigen Primaten für das eigene Heim auszusuchen, davon rät Tierpflegerin Maika Naß im Gespräch mit MDR SACHSEN ab. Auch wenn Affen als Haustiere in Deutschland nicht verboten sind. Statt falscher Affenliebe benötigen sie jedoch sehr spezielle Bedingungen für die Haltung.

Ob es falsche Affenliebe war? Welches Motiv hinter dem Diebstahl von drei Weißbüschelaffen im Wildpark Geising steckte, kann Maika Naß nur vermuten. Wie die leitende Tierpflegerin MDR SACHSEN sagte, sind sie bislang nicht wieder aufgetaucht. Definitiv sei der Diebstahl nachts passiert, als die Tiere in ihren Schlafkästen waren. "Wir können nur vermuten , dass sie die überrascht haben." Nun sorge sich die Tierpflegerin, wie es ihren Schützlingen geht.

Weißbüschelaffen 3 min
Bildrechte: IMAGO / Nature Picture Library

Spezielle Nahrung nötig

Maika Naß zufolge braucht man für die Affenhaltung "schon ein bisschen mehr Fachkenntnis". Die Primaten brauchen demnach Wärme und Luftfeuchtigkeit. "Die brauchen eine ausgewogene Ernährung." Weißbüschelaffen, die zu den Krallenaffen gehörten, seien kleine Spezialisten. Sie äßen beispielsweise auch Baumsäfte. "Da muss man schon sehr darauf achten. Weil viele denken immer: Affe frisst Banane", klärt die Tierpflegerin auf.

 Weiߟbüschelaffe
Weißbüschelaffen gehören zu den Krallenaffen. Die possierlichen Primaten brauchen sehr spezielle Haltungsbedingungen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Weißbüschelaffen brauchen eine ausgewogene Ernährung. Viele denken immer: Affe frisst Banane.

Maika Nass Tierpflegerin Wildpark Geising

Affe als Haustier "nicht zu empfehlen"

Das scheinen manche Menschen jedoch nicht zu wissen. In den Sozialen Medien tauchen aktuell viele private Affen-Videos auf. Für Maika Naß ist das "ein zweischneidiges Schwert." Zwar gebe es Menschen, die sich mit Herzblut um Affen kümmern, die den Tieren auch eine artgerechte Unterkunft bieten und sich informiert haben. Zusammen mit einer gesunden Tierliebe sei da die Haltung zuhause möglich. "Empfehlenswert ist es nicht", betont Naß. Auch wegen des hohen Kostenfaktors sollte man sich das gut überlegen.

Den Worten der Tierpflegerin zufolge kommen allerdings Affen wegen ihres sozialen Verhaltens gut mit Menschen klar. "Sie haben soziale Kontakte. Sie leben auch im Familienverband." Deshalb bräuchten sie eine gewisse Sozialstruktur. "Die werden auch zahm, wenn du dich mit ihnen beschäftigst, hopsen auf uns herum", so die Tierpflegerin. Doch seien die Pfleger für die Affen vielmehr ein Brötchengeber, also ein Notnagel.

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | GuMo | 21. Januar 2025 | 10:15 Uhr

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