Bahn Pläne für Eisenbahntunnel im Erzgebirge fast fertig
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10. April 2024, 20:24 Uhr
In einer Stunde mit dem Zug von Dresden nach Prag - mit dem Bau des längsten Eisenbahntunnels in Deutschland soll das möglich werden. Die Planung soll im Sommer dem Bundestag vorgelegt werden. Bis zum Baubeginn wird es aber noch dauern.
Die Planungen für den rund 30 Kilometer langen Eisenbahntunnel auf der Neubaustrecke Dresden - Prag gehen auf die Zielgerade. Wie die Deutsche Bahn (DB) am Mittwoch mitteilte, hat das Unternehmen letzte Hinweise und Forderungen der Region entgegengenommen, um die Vorplanung abschließen zu können. So würden Hinweise zu Ausgleichsflächen, der Gestaltung von Lärmschutzwänden oder der Baulogistik in die Detailplanung aufgenommen.
Bundestag entscheidet über Finanzierung
Im Sommer sollen die Unterlagen laut Bahn dem Bundestag vorgelegt werden. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll dann entschieden werden, wie das Projekt final finanziert und umgesetzt wird. Die bisherige Strecke im Elbtal habe die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die Volltunnelvariante sei den Angaben zufolge sowohl für die Umwelt als auch technisch und wirtschaftlich die beste Lösung. Zudem biete sie eine hochwassersichere Alternative, betonte die Bahn.
In einer Stunde nach Prag
Das Neubauprojekt sieht den Tunnelbau zwischen Heidenau auf deutscher und Ústí nad Labem auf tschechischer Seite vor. Fahrgäste sollen so künftig in nur etwa einer Stunde von Dresden in die tschechische Hauptstadt reisen können.
Wir schreiben hier ein Stück europäische Verkehrsgeschichte.
Die Strecke Dresden - Prag ist laut Bahn Teil eines europäischen Schienenkorridors vom Norden durch Südosteuropa bis nach Istanbul und Athen. "Wir schreiben hier ein Stück europäische Verkehrsgeschichte. Wir entlasten das Elbtal und bieten einen schnellen Weg, um Güter von den Nord- und Ostseehäfen ans Schwarze Meer oder das Mittelmeer zu bringen und umgekehrt", sagte Ingrid Felipe, Vorständin Infrastrukturplanung und -projekte der Bahn.
Lange Bauzeit voraus
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bezeichnete den baldigen Abschluss der Planungen als "Meilenstein". Es sei ein "echtes Gemeinschaftswerk und für den Freistaat Sachsen und mich ein Grund, stolz auf den eigenen Beitrag zu sein. Wir werden auch weiterhin aktiv zum Gelingen beitragen und uns beim Bund und der EU für die Neubaustrecke einsetzen - bis die Züge rollen", so Dulig.
Bis dahin müssen sich Bahnreisende aber noch mindestens zwei Jahrzehnte gedulden. Der Baustart wird laut Deutscher Bahn nach jetzigen Prognosen um das Jahr 2032 angepeilt, die Bauzeit mit etwa zwölf Jahren veranschlagt.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 10. April 2024 | 17:30 Uhr