
VW-Sparpläne Nach Krisentreffen mit Zulieferern: Sachsen will Autoindustrie unterstützen
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13. März 2025, 15:27 Uhr
Auch die sächsische Autobranche ist von den VW-Sparplänen betroffen - mit großflächigen Auswirkungen auf die Zulieferer. Laut Sachsens Wirtschaftsministerium ist das ein Rückschlag für den Freistaat. Die Landesregierung kündigte nach einem Treffen mit Zulieferern Unterstützung an.
Sachsens Automobilzulieferer fordern von Volkswagen eine faire Aufteilung der Produktion neuer Fahrzeugmodelle. Nach einem Treffen mit der sächsischen Landesregierung in Reinsdorf sagte Dirk Vogel vom Netzwerk Automobilzulieferer AMZ, das VW-Werk in Zwickau sei mit der regionalen Zulieferstruktur eines der effizientesten und nachhaltigsten Standorte. Man erwarte deshalb, dass bei der Neustrukturierung bei VW nicht allein der politische Wille entscheide.
Vor dem Treffen hatte Vogel im Gespräch mit MDR SACHSEN bessere Rahmenbedingungen wie bezahlbare Energie angemahnt: "Ansonsten ist ein zentraler Punkt, wenn wir die Transformation weiterdenken, die Frage, wo bekommen wir Investitionsmittel her." Vogel hofft dabei auf Konjunkturpakete der Bundesregierung und Gelder aus Brüssel.
Kretschmer: Brauchen bessere Rahmenbedingungen für Autoindustrie
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kündigte nach dem Treffen Unterstützung an. Sachsen sei ein Industrieland und solle es auch bleiben. "Wir brauchen Rahmenbedingungen, die die Automobilbranche insgesamt stärken. Daran arbeitet der Freistaat gemeinsam mit der Wirtschaft", sagte Kretschmer. Er habe in Berlin und Brüssel immer wieder für wichtige Weichenstellungen geworben. Nötig sind laut Kretschmer eine Fristverlängerung für die CO2-Flottengrenzwerte und mehr Technologieoffenheit.
VW reduziert Produktion in Zwickau
Wegen Absatzproblemen will Volkswagen bundesweit 35.000 Jobs abbauen. Auch die sächsischen Standorte sind betroffen. Im E-Auto-Werk Zwickau wird die Fertigung auf zwei Audi-Modelle eingedampft. VW plant außerdem, Zwickau zu einem Standort für das Recycling von Fahrzeugen zu machen.
Das Wirtschaftsministerium sieht die von VW angekündigte Produktionsverlagerung als Rückschlag für die sächsische Wirtschaft. Einige der Zulieferunternehmen seien unmittelbar an den Produktionstakt des Werks in Zwickau gebunden sind, sagte Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) laut Mitteilung. Es bedürfe individueller Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen. Panter kündigte im Gespräch mit MDR SACHSEN einen erneuten Automobildialog in Südwest-Sachsen an.
Die Automobilbranche macht nach Angaben des Wirtschaftsministeriums mehr als ein Viertel des Industrieumsatzes in Sachsen aus. 2023 waren demnach 95.000 Menschen in dem Bereich beschäftigt. Neben den sechs Werken von Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und Porsche sind im Freistaat mehr als 800 Zulieferer tätig
MDR (kbe)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. März 2025 | 09:00 Uhr