Gläserne Manufaktur von VW Transparente Fertigung in der Gläsernen Manufaktur. 3 min
Audio: Die sächsische Staatsregierung will mit einem Masterplan die Automobilregion unterstützen – besonders in Südwestsachsen. Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Automobilindustrie in Sachsen Masterplan Südwestsachsen: Landesregierung will Strukturhilfen für Autoregion

14. Februar 2025, 12:06 Uhr

Die Autoproduktion in Sachsen steht vor herben Einschnitten. VW hat Absatzprobleme und muss auch im Freistaat an den Standorten kürzen. In Dresden soll es Ende des Jahres soweit sein, in Zwickau im Jahr 2027. Und trotzdem soll Sachsen weiterhin Autoland bleiben, sagt der sächsische Ministerpräsident Kretschmer. In seiner Regierungserklärung versprach er selbst Hilfe – mit einem Masterplan Südwestsachsen, der die Autoregion weiterentwickeln soll. Wie soll der aussehen?

Mit dem Begriff Masterplan ist Thomas Schmidt im Nachhinein nicht so richtig zufrieden. Sachsens ehemaliger Infrastrukturminister hat die Idee im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Die Formulierung drücke aber vielleicht besser aus, dass es eine Strategie sein solle: "Und zwar eine Strategie, die nicht in Dresden gemacht wird, sondern die in der Region gemacht wird und von der Staatsregierung unterstützt wird."

Es geht vor allem um die Autoregion in Südwestsachsen. 9.200 Beschäftigte arbeiten im VW-Werk in Zwickau. Die Fabrik dort galt bisher als Leitwerk für den Umstieg auf die Elektromobilität. Künftig sollen hier nur noch zwei Audi-Modelle gebaut werden. Thomas Schmidt blickt in die Zukunft: "Wenn das Werk in Zwickau weiter erfolgreich laufen sollte – zur Zeit sieht es ja sehr schwierig aus – auch dann müssen wir der Wirtschaft neue Möglichkeiten geben. Was kann denn für Arbeit in die Region kommen, selbst wenn die Elektromobilität bleibt?"

"Masterplan Sachsen": Auch Leipzig ist wesentlicher Automobilstandort

Noch ist der Masterplan eine Absichtserklärung. Im Koalitionsvertrag haben sich CDU und SPD darauf verständigt, noch in diesem Jahr den Plan zu erstellen. Jens Katzek, Geschäftsführer des Automobilwirtschaftsverbands Automotive Cluster Ostdeutschland, begrüßt das Vorhaben. Nur dürfe das nicht Masterplan Südwestsachsen heißen: "Wir sollten einen Masterplan Sachsen machen. Wir haben in Leipzig mit Porsche und BMW auch noch zwei nicht unbedeutende, größere Automobilunternehmen und eine starke Zuliefererindustrie. Das zweite ist, man sollte auf jeden Fall gucken, mit den Unternehmen sprechen und fragen: Was können wir konkret tun?"

Bessere Anbindung von Südwestsachsen an die Infrastruktur nötig

Der Masterplan müsse die Infrastruktur der Region in den Blick nehmen, sagt Markus Schlimmbach, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Sachsen: "Eine bessere Anbindung von Südwestsachsen an bestimmte Schienenverbindungen gehört auf jeden Fall mit dazu. Die Anbindung ans Wasserstoffnetz muss für Südwestsachsen genauso selbstverständlich sein, wie das für andere große Industrieregionen ist."

Mehr sächsische Forschung und Entwicklung gefordert

Außerdem sollte Forschung und Entwicklung stärker in Sachsen stattfinden. Die sächsische Automobilindustrie dürfe nicht die verlängerte Werkbank des Westens sein. Wichtig sei aber vor allem, dass der Masterplan jetzt auch mit Leben gefüllt werde. Und das, so Schlimmbach, müsse möglichst zügig passieren.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. Februar 2025 | 06:13 Uhr

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